Aktuelles…

Es war hier auf der Seite in letzter Zeit sehr ruhig. Ursprünglich wollte ich über weitere Prüfungsergebnisse berichten und über die weiteren Entwicklungen von Beau im Dummy Training etc. Allerdings kann ich dies nicht tun. Der Grund hierfür ist, dass am 19.September völlig unerwartet ein Unfall passiert ist.

Ich hatte mit mit Beau zu einem Gassigeh Date verabredet. Sein Spaziergangs- und Spielepartner an diesem Tag war ein 7 moantiger Labrador Rüde (Showlinie). Die beiden haben wir wirklich toll verstanden und es war wahrlich eine Pracht den beiden beim Spielen zu zu sehen. Nach ca. 20 Minuten passierte allerdings das Unglück, dass beide zusammen beim toben aus voller Geschwindigkeit heraus in mein linkes Knie gerannt sind. Das Ganze hatte zur Folge, dass ich ins Krankenhaus musste, wo mich die Diagnose einer Tibiakopffraktur ereilte. Kurz gesagt – Schienbeinkopfbruch. Etwas mit dem nicht zu spaßen ist und so musste ich eine Woche später zur stationären Aufnahme und operiert werden (Früher war auf Grund der Schwellung nicht möglich). In der Operation wurde mit eine L-Platte, sechs Schrauben und Kunstknochen eingesetzt.

Bild OP

Das Ganze hat/hatte nun zur Folge, dass ich seit dem Unfalltag mein Bein nicht mehr belasten darf. Ich laufe an Krücken und kann deshalb auch schon seit dem 19.09. nicht mehr mit Beau spazieren gehen, trainieren, geschweige denn an irgendwelchen Prüfungen, Seminaren oder sonstigem teilnehmen. Ich musste alles komplett absagen. Das fiel/fällt mir natürlich nicht leicht, zumal Beau gerade sehr arbeitsfreudig und lerneifrig ist.

Seit Wochen muss ich nun von Woche zu Woche, von Tag zu Tag Gassigänger organisieren, die ihn vier mal am Tag zu Spaziergängen und Lösemöglichkeiten abholen (ich habe keinen Garten). Die ganze Situation ist seine sehr große Geduldsprobe und nervliche Herausforderung für mich. Für Beau (auch für mich) eine wahnsinnige Lernphase und man merkt Beau deutlich an, dass jetzt, nach sieben Wochen nach dem Unfall, Beau endlich mal wieder Kontinuität braucht und zwar so wie vor dem Bruch. Er arrangiert sich gut, er schluckt und duldet viel, aber wenn manchmal 15 unterschiedliche Leute unter der Woche (Mo-Fr) vorbei kommen, viel häufiger am Tag die Türklingel klingelt, als er gewohnt ist, etc. dann geht das nicht spurlos an ihm vorbei. Zumal er einfach noch nicht verstehen kann, wieso sein Frauchen nicht mal eben kurz mit ihm laufen geht, wieso sein Frauchen so komische Stöcke zum laufen benötigt etc. Er hat keine Angst (mehr) vor den Krücken. Er läuft mittlerweile auch, sofern ich mit ihm selbst laufen gehen muss (sollte ich vermeiden, aber es ist auch schon vorgekommen, dass es einfach auf Grund mangelnden Gassigängern nicht anders ging) schön Fuß an den Krücken.

Ich bin bemüht, dass er trotz der Situation die Möglichkeiten bekommt mit Leuten spazieren zu gehen, bei denen er auch den nötigen Freilauf bekommt (ohne Leine, bzw. mit Schleppleine) den er braucht um sich auspowern zu können. Außerdem, dass er auch trotz allem immer mal wieder etwas Unterordnungstraining hat, Dummys suchen kann, etc. Was ich für Beau’s Entwicklung als sehr positiv ansehe in der momentanen Situation ist, dass seine Flexibilität, gerade auch gegenüber der Rudeleinordnung anderer Hunde sehr viel geformt und weiter ausgebildet wird. Er läuft momentan regelmäßig mit Bekannten von mir und deren Hunde. Und dabei handelt es sich zwar meist um Retriever, aber um Alter jeglicher Art, so wie auch Geschlecht, kastriert, nicht kastriert, etc. Und ich muss sagen es klappt wirklich sehr gut und für mich sehr erfreulich und gut. So ist Beau z.B. mittlerweile zum ersten Mal zusammen mit einem anderen Hund in einer Hundebox im Kofferraum gesessen, oder auch mit einer gerade läufig gewordenen Hündin spazieren gewesen (was super geklappt hat, er zeigte keinerlei Besteigungsverhalten, hat die Hündin nicht bedrängt, gestresst oder sonstiges, und war selbst danach auch nicht komplett neben der Spur). Dann waren mittlerweile auch für ihn zum ersten Mal andere Hunde bei uns hier zu Hause in der Wohnung und es gab keinerlei Probleme!

In dieser Hinsicht macht Beau grad tolle Fortschritte. Er hat gelernt, dass er sich in manchen Situationen einfach anpassen muss, nicht die erste Geige spielt und auch nicht der Nabel der Welt ist. Ich würde sagen so klassische „Einzelkind“ Problematiken wurden/werden seit dem Unfall behoben.

Bis Ende des Jahres werde ich wohl nicht mehr mit Beau aktiv trainieren können. Ich erwarte momentan erst einmal die ärztliche Freigabe, dass ich überhaupt mein Bein mal wieder etwas belasten darf. Auf Grund dessen, dass ich auch weder Autofahren oder weite Strecken laufen kann, wird Beau wohl noch die nächsten zwei Wochen auf alle Fälle von Gassigängern ausgeführt werden müssen.

Danach werde ich wohl anfangen die Morgen- und Abendspaziergänge, welche nicht ganz so lange sind, wieder selbst zu übernehmen. Das Ziel ist, bis Ende des Jahres wieder alles hinsichtlich Beau’s Gasversorgung und Training selbst übernehmen zu können. Ich möchte auch auf alle Fälle für die Zukunft feste Gassi Geh Dates mit Beau beibehalten, so dass er regelmäßig den Kontakt zu bekannten anderen Hunden hat, mit denen er sich super versteht und sich austoben kann.

Während meiner Krankenhauszeit kam noch der letzte Gesundheitsbefund aus dem Labor.

Beau ist prcd-PRA: frei

Natürlich werde ich hier wieder berichten, wenn sich etwas neues ergeben sollte. Aber momentan ist einfach mehr oder minder ungewollte Pause. Das Neuzüchter Seminar welches ich jetzt im November besuchen wollte muss ich nun auch erst einmal verschieben.

Bitte seht mir nach, dass ich diesen Bruch erst einmal gut auskurieren muss. Dann werde ich auch hoffentlich mal wieder dazu kommen aktuelle Bilder von Beau zu machen und ein zu stellen.

Bis dahin wünsche ich schöne Herbsttage!

– Michaela Estler