Workingtest „Auf dem Hohberg“ am 25.05.2019…

Letztes Jahr um diese Zeit waren Elvis und ich schon bei ein paar Workingtests gestartet, doch dieses Jahr starteten wir auf Grund diverser Vorkommnisse (Elvis hatte sich noch zwei Krallen ausgerissen, dann habe ich mir an Ostern noch drei Rippen angebrochen, usw.) erst letztes Wochenende in die Workingtest Saison. Und da wir etwas länger pausiert hatten auch ich überhaupt keinen Anhaltspunkt hatte wo wir Leistungstechnisch aktuell stehen habe ich auch nicht für unseren ersten Start in der Klasse F gemeldet, sondern erst einmal nochmal in der Klasse A. Schön langsam in die Saison starten. 

Und so fuhren Elvis und ich letzten Freitag Abends los in Richtung Geretteten um dort vor dem Workingtest zu Übernachten. Beau war bei einem befreundeten Ehepaar bestens untergebracht und ich bin eh nicht so der Freund von morgens in aller Herrgotts Frühe zu einem WT loszufahren und „hoffen zu müssen“ dass unterwegs alles glatt geht und man auch irgendwie rechtzeitig dann dort ankommt. So war es dann doch alles in allem entspannter. 

Samstag Morgen ging es nach einem Frühstück und einer Morgenrunde dann los in Richtung Gelände und Anmeldung wo dann auch um 08:30 Uhr die Begrüßung durch die Sonderleiterin Silke Zimmermann und die Richter Michael Hahn und Mario Hickethier erfolgte. Sechs Aufgaben standen auf dem Programm und Elvis und ich gingen mit Startnummer 1 direkt an den Start. Wir starteten bei den Aufgaben von Michael Hahn. Sehr viel sauberes Fußlaufen, Steadyness und Merkfähigkeit in hügeligem Heidegelände mit Waldstreifen wurde in den ersten drei Aufgaben verlangt. Tja und was soll ich sagen – Elvis hatte spürbar richtig Lust auf die Aufgaben und den Tag und so konnten wir bei allen drei Aufgaben beim Anleinen Sätze wie „Wirklich sehr schön gearbeitet!“ „Ein toller Hund!“ hören und mit gesamt 60/60 Punkten aus den ersten drei Aufgaben heraus gehen. Die längere WT Pause schien also in keinster Art und Weise geschadet zu haben.

Wir gingen weiter zu Mario Hickethier und seinen drei Aufgaben, die allesamt in einem Waldstück stattfanden. Auch hier galt es saubere Fußarbeit an den Tag zu legen, genau so wie Markierfähigkeit und Nasenarbeit. Tja und da so ein WT immer als Mensch/Hund Team bestritten wird und beide entsprechend Leistung zeigen müssen wenn sie möglichst gut bestehen wollten, muss ich an dieser Stelle nun erwähnen, dass unsere verpasste Top Platzierung am Samstag absolut auf meine Kappe ging. Denn in Aufgabe 4 habe ich eine Markierung, die als Memory dann nach einer Suche gearbeitet werden musste definitiv weiter vorne im Gelände in Erinnerung gehabt als sie tatsächlich lag. Elvis startete schön mit richtig Zug und Tempo in Richtung der Markierung doch ich war mir sicher, dass er das Mark überlaufen hatte, stoppte ihn, pfiff ihn leicht zurück und ließ ihn, ohne Erfolg, suchen. Und das dann doch eine gewisse Weile. Irgendwann kamen mir dann doch die Zweifel auf, ob ich es richtig auf dem Schirm hatte, da auch Elvis leichten Zug weiter nach hinten zeigte und siehe da – er pickte und kam zurück.  Das hatte leider einen Punktverlust von 6 der möglichen 10 Dummys zur Folge, was uns somit am Ende den zweiten Platz kostete. Mann mann mann, Frauchen – setzen – sechs!

Am Ende blieben alles in allem nach gearbeiteten sechs Aufgaben noch 109/120 Punkten, das Prädikat „vorzüglich“ und der (undankbare) 4.Platz. 

Ein mancher wird sich nun denken, dass das nun aber Jammern auf ganz hohem Niveau ist. Ja ich weiß, das ist es. Ich will auch in keinster Weise den Eindruck erwecken, dass ich nicht zufrieden bin. Aber ich bin nun mal ein Mensch, der sich über „unnötige“ Fehler, die dann auch noch von mir verursacht sind, ein bisschen aufregt und enttäuscht ist. Sowieso wenn sie dann auch noch die Top Platzierung kosten. 

Elvis hat nach der längeren Winterpause wirklich toll seine Leistungen abgerufen. Er hat schön und zuverlässig gearbeitet, die Fußarbeit wurde mehrfach gelobt, ebenso seine Arbeitsfreude und Spritzigkeit. Wir haben alte Bekannte wieder getroffen, tolle neue Leute kennen gelernt und ich denke einen doch ganz guten und passablen Start in die diesjährige Prüfungssaison hingelegt. Mal schauen wo es uns als nächstes hin verschlagen wird.

Es bleibt spannend und wird sicherlich nicht langweilig. Die Saison ist ja noch lang und die Ambitionen noch groß. 😉

Liebe Grüße

– Michaela Bergmann

WT-A Finale in Rüspel mit Gundog’s Choice Elvis

Elvis und ich hatten das Glück, bzw. die Ehre dank unserer WT Platzierung auch beim diesjährigen WT-A Finale, organisiert durch die BZG Weser-Ems in Rüspel (Gegend von Bremen) starten zu können.

Wir waren das vom weitest angereisten Gespann und wenn ich nun rückwirkend das Wochenende auf mich wirken lasse muss ich sagen, dass es eine einzigartige Erfahrung war.
 
Das wichtigste wohl vorneweg – wir konnten, wie so viele viele andere, den WT nicht bestehen. Schade eigentlich, aber die Aufgaben waren machbar, aber dennoch anspruchsvoll. Auch die Tatsache, dass die Aufgaben unmittelbar nebeneinander, teilweise in Sichtweite lagen, war eine Situation, die Elvis und ich so noch nie bei einem WT hatten, wo dementsprechend dem jungen Mann auch die Erfahrung fehlte, die Schüsse und fliegende Dummys in der anderen Aufgabe neben an zu ignorieren.

Aber Elvis und ich lernen stetig dazu. Es war interessant unter Richtern, die ich bisher nicht kannte mal Aufgaben zu laufen und zu schauen wo wir Hausaufgaben haben.
 
Was mich sehr freut ist aber tolle neue Leute, die man bisher nur aus FB kannte endlich mal persönlich zu treffen und mit ihnen eine schöne Zeit zu verbringen.

 
Klar hätten wir gerne das Finale bestanden – aber hey – hier auch einfach schon mal starten zu können ist finde ich eine tolle Leistung vom kleinen schwarzen Mann. Die zwei Tage wurden auch fotografisch festgehalten und somit ist es mir möglich ein paar Eindrücke von Elvis und mir beim WT-A Finale hier zu zeigen. Danke an Sandra Rost und Thomas Liebig für die Fotos

 
Vielleicht können Elvis und ich in unserer weiteren Dummykarriere noch einmal auf einem WT Finale starten und dann auch bestehen. Wie gesagt – die Erfahrung und tolle Zeit dort, war die weite Reise dort hin allemal wert!
 
Grüße
– Michaela Bergmann

 

Warum ich das „Ding“ mit den grünen Säckchen mache – oder – „Meine Reise zum ISAR Cup“….

Was für ein Wochenende liegt hinter mir. Um es mal mit Ray Garveys Worten zu sagen – „unfucking fassbar“. Da war sie wieder, die Sache mit den grünen Säckchen. (Für alle nicht Hundler, bzw. Dummy Sportler, sei an dieser Stelle noch auf diese Seite verweisen, wo das Prinzip des Dummys erklärt wird, einfach damit mein folgender Bericht besser verstanden wird smilie_girl_184.gif). Und einige, wenn nicht sogar viele, meiner Bekannten, Freunde und Verwandten, inkl. meiner Eltern fragen sich immer wieder, was es eigentlich damit auf sich hat und warum um aller Herr Gotts Willen ich immer wieder zu Trainingsseminaren fahre oder eben auch, so wie jetzt am Wochenende nach München/Garching zu einer Prüfung, um gegen Bezahlung Beau und/oder Elvis nach diesen grünen Säckchen suchen zu lassen. smilie_girl_180.gif
 
Puhhhh, was soll ich auf diese Frage antworten?! smilie_girl_184.gif Ich könnte jetzt einfach sagen „Kann Euch doch egal sein, ich will es so“ aber das wäre wohl nicht gerade die beste Antwort darauf. Deshalb will ich euch das jetzt mal anhand dieses Wochenendes versuchen zu erklären, bzw. Euch einen Einblick geben was genau es denn damit auf sich hat. Und damit das hier nicht nur alles Gerede ist, habe ich Euch sogar noch einen Vlog dazu gebastelt und hochgeladen und diesem Beitrag angehängt, damit ihr mal noch ein paar Liveberichte von mir und Bilder von gestern sehen könnt. 
 
Aber nun der Reihe nach. Mein Auto macht seit längerem gelegentlich unerfreuliche Mucken. Ich werde mir wohl früher oder später ein anderes Beau Mobil zulegen, damit ich auch künftig sicher und problemlos an meine Ziele gelange. Sollte also jemand von Euch gerade zufällig ein paar Euros zu viel haben und sie los werden wollen, ich opfere mich gerne und nehme sie smilie_girl_025.gif
 
Mitte des Jahres wurde von der BZG Oberbayern bekannt gegeben, dass Mitte November ein Team Working Test namens ISAR Cup ins Leben gerufen werden soll. Ein Team Working Test, bei dem drei Hunde mit unterschiedlichem Niveau (ein Hund A Niveau, ein Hund F Niveau und ein Hund O Niveau) gemeinsam als Team unterschiedliche Aufgaben arbeiten sollen. Ich war von dieser Idee irgendwie direkt angetan und habe deshalb auch Marita gefragt ob sie mit ihrem Golden Retriever Rüden Clint (der auf O Niveau arbeitet) nicht Lust hat mit mir und Elvis das Abenteuer ISAR Cup mal an zu gehen. Zu meiner Freude hat sie zu gesagt und so haben wir uns auf die Suche nach einem dritten Hund begeben. Dieser war auch erst gefunden, dann aber doch wieder kurzfristig verhindert und so haben wir letzte Woche erst noch unser drittes Team Mitglied Claudia mit ihrem Golden Rüden Fiete „gefunden“ und gemeldet. Wir haben als komplettes Team vorher nie zusammen trainiert und uns auch nie vorher gesehen. Aber so what? Ich bin ja persönlich Fan von solchen spontanen Aktionen und definitiv im Vordergrund des ganzen Vorhabens war es, dass ich mit Elvis zusammen erste Team WT Erfahrung sammeln kann, dass wir Spaß haben, neues Gelände sehen, Aufgaben als Herausforderungen bekommen und einfach einen schönen Tag als Team erleben. 
 
Ganz ursprünglich war es mal angedacht, dass mein wehrter Verflossener mit mir da hin fährt, damit mein Kopf ein bisschen Schonung hat, aber die Sache hat sich eine Weile schon verworfen und er hat sein Versprechen nicht gehalten. Ergo war bis vor gut zwei Wochen noch der Plan, dass ich dann halt doch irgendwie alleine da hin fahren werde. Dies hatte sich dann aber komplett überworfen, als die „Ablaufzeiten“ des ganzen Spektakels veröffentlicht wurden. Treffpunkt: 7 Uhr. Ich dachte ja echt erst, ich hätte mich verlesen smilie_girl_027.gif Aber nein, das war wirklich deren ihr Ernst. Ich hatte schon ein Hotelzimmer in der Nähe gebucht und für Beau’s Versorgung am WE gesorgt, als Marita dann doch noch auf Grund der frühen Zeiten beschloss sich ebenfalls ein Zimmer zu nehmen und wir somit dann gemeinsam mit ihrem Auto fuhren. Elvis und Clint zusammen im Kofferraum und wir zwei Mädels samt Gepäck am Samstag dann auf dem Weg nach Garching. 
 
Eines kann ich Euch sagen. Ich hatte Gepäck wie für einen zwei Wochen Urlaub. Die Wetter App sagte die ganze Woche ständig was anderes Voraus und somit mussten dementsprechend auch einige Klamotten mit. Wir kamen sehr gut verkehrstechnisch durch und Samstag Abend trafen wir dann auch erst mals auf unser drittes Team Mitglied. Die Sympathien waren bei allen sofort gegeben und der Sonntag konnte also kommen. 
 
Naja, er kam auch, ziemlich bald. Nämlich um 5:15 Uhr hieß es Aufstehen. Jaaaa ich weiß – wie bekloppt muss man sein, dass man, obwohl man nur 10 Minuten vom Veranstaltungsort weg schläft schon so früh aufsteht….Ziemlich wenn ihr mich fragt biggrin_girl.gifDen Hunden die Leuchties um den Hals und um kurz vor 6 ging es dann auf die Morgenrunde im Dunkeln. Kein Mensch unterwegs, kein Licht irgendwo außer an unseren Hunden, Regen, ziemlich kalt und wir stapfen durch die bayrische Pampa. – Ja wir Hundehalter sind manchmal scheinbar nicht ganz dicht.
 
Nach dem Frühstück und dem Verstauen des Gepäcks, auf ins Gelände und hinein ins Vergnügen. Ich war zuvor ja noch nie bei so einem großen WT. Aber ich muss sagen, ich war von vorne weg wirklich begeistert. Eine wirklich tolle, gut durch dachte, strukturierte Organisation des Ganzen. Viele viele Leute mit Hunden pilgerten zum Treffpunkt und nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellung der Richter ging es dann auch schon los. Fünf Aufgaben galt es zu bewältigen und das bei einem unsagbaren Wind, eisigen Temperaturen, immer wieder (Schnee)Regen, und grauem Himmel. 
 
Ich habe bereits vor der ersten Aufgabe meine Heizweste (Gott sei Dank habe ich mich letztes Jahr wirklich mal dazu durchgerungen mir die zu besorgen) auf Stufe drei von fünf angeschalten und mit Blick auf die Allianz Arena ging es für uns zur ersten Aufgabe auf dem Olympia Schießgelände. 
 
In unserer Startergruppe ging es für uns als viertes Team von fünf an den Start. Und was soll ich sagen. Es ging direkt mal ordentlich zur Sache. Und ich hab mich indirekt schon gefragt was ich mir eigentlich hier antue. Ähhhhm ja, scheiße, so läuft wohl ein Team WT. Es gibt jetzt kein zurück und mein Sweety Elvis wird direkt mal ordentlich gefordert. Mein leises „Hilfe“ geht in dem tobenden Wind, fast Sturm unter und wir begeben uns in den Rausch des Team WTFriede.gif 
 
Zu aller erst ging es los mit einem Walk up (ich schätze so knappe 25 Meter) quer über die Wiese und über einen Buckel. Das Ziel zwei Bäumchen zwischen denen wir uns aufreihen. Für jeden Hund wird eine Teilaufgabe erklärt und kreiert. Zu aller erst bekommt der F Hund einen Schuss auf ein Blind. (der Schütze steht ziemlich gerade aus von dem F Hund (Fiete) auf ca. 70 Meter Distanz auf einem Wall. Das Dummy liegt laut Richter vor dem Wall und er möchte, dass der nicht dahinter geht). 
 
Dann schießt ein anderer Helfer auf ca. 11 Uhr von mir weg und wirft für Elvis (den A Hund) eine Markierung, die irgendwo hinter einem Baum und Busch bzw. Nadelgehölz landet. Weder ich noch Elvis sehen die Fallstelle, nur ca. 3/4 der Flugbahn. Bisher darf noch kein Hund arbeiten und es wird erst noch ein dritter Helfer bemüht. Der steht allerdings in gut 150 Meter Entfernung (ca. 2 Uhr von mir aus gesehen), vor einem Waldstückchen und wirft nach einem Schuss und Vortreten eine Markierung für den O Hund (Clint) nach rechts weg auf ein offenes Wiesenstück. Ähm ja, so wurde es gesagt, aber auf Grund des leichten Nebels und der Distanz konnte man nicht wirklich viel sehen, sondern nur erahnen wo das sein sollte. Der Helfer verschwindet nach dem Wurf wieder Richtung Wald. 
 
Nachdem all diese Action passiert war durfte dann erst der F Hund arbeiten. Seeeehr lange also schon Action Zeit für Elvis und das alles in der Line stehend. Der Wind pfiff uns nur so um die Ohren und Claudia pfiff direkt mit und versuchte Fiete zum Dummy zu geleiten. Elvis machte diese laute Pfeiferei dann doch etwas unsicher und stress beladen und er musste durch ein leises Wimmern sich kurz Luft verschaffen. Schade dass der Wind dieses Wimmern nicht verblasen hatte und der Richter es hörte – somit 0 Punkte für Elvis und mich…. Nun ja – ich würde sagen, so als Einstiegsaufgabe auch direkt mal ne ordentliche Packung, die vielen Teams eine oder mehrere 0 bescherten. Auf Grund der massiven Böen konnten die Hunde die Pfeifen ziemlich sicher nicht mehr hören, sowieso nicht auf die Distanz und viele hatten Schwierigkeiten. Wind bekommen von den Dummys war auch noch so eine Sache bei dem Sturmkarussell. 
 
Fiete und Clint brachten ihre Dummys heim, Elvis und ich leider nicht. Ärgerlich, vor allen Dingen direkt bei der ersten Aufgabe. Aber es war schon nicht wenig Stress und Steadyness, die der Richter dort direkt zum Frühstück sehen wollte.
 
Nun ja, vier Aufgaben blieben ja noch und so gingen wir weiter zu Station 5. 
 
Als wir dort ankamen erfuhren wir direkt, dass der A Hund, also Elvis ins Wasser muss. An sich liebt Elvis Wasser und es ist auch kein Thema, aber ich fand das dann für den massiven kalten Wind dann doch schon ein bisschen strange, dass Wasser verlangt wurde. Ich hatte zwar ein Warm Up Cape für Elvis dabei, aber es war für uns ja erst die zweite Aufgabe des Tages und es war also klar, dass er noch eine ziemliche Zeit lang danach dann feucht bei den Temperaturen durchhalten musste. Aber es hilft ja alles nichts. Los gings in einen wirklich sehr netten Gelände Teil. Ziemlich hügelig und uneben und in der Senke eben ein Tümpel mit ziemlich hohem Schilfbewuchs. Aha – das würde also Elvis „Arbeitsort“ werden. Folgende Szenarien spielten sich ab. Für den F Hund wurde zuerst oberhalb hinter dem Tümpel ein Blind beschossen, dann wurde wieder geschossen und für den A Hund flog auf ca. 25 Meter Distanz von mir eine Markierung in das Schilf. Elvis hatte ich schon angesehen, dass er es ziemlich gut markiert hatte. Für den O Hund schießt und fliegt ein Mark auf ca. 130 Meter Distanz in einen Graben hinter einem Wall. Fallstelle und Flugbahn nicht wirklich sichtig.
Freigabe für Elvis zu Arbeiten kam. Er signalisierte mir durch einen Blick auf das Schilf, dass er genau wusste, wo das Dummy reingeflogen war und er sauste auch zielgerecht und direkt dorthin und verschwand mit einem Köpfer in dem Schilf. Also eines muss ich Elvis wirklich lassen. Seine Geländehärte ist toll. Ich glaube so ziemlich alle, inkl. Helfer waren sich sicher, dass er das Dummy sofort hat, da er wirklich auf den Punkt ging. An den Schilfstängeln konnte man auch genau sehen, dass er den Fallbereich akribisch absuchte. Immer und immer wieder. Dann kam er aus dem Schilf, aber zu meiner völligen Überraschung ohne Dummy. Er ging direkt noch einmal rein, suchte immer und immer wieder, aber er fand dieses Dummy nicht. Ich kann und konnte es nicht verstehen und er wahrscheinlich selbst auch nicht. Unermüdlich suchte er, aber der Richter sagte dann ich solle ihn bitte wieder zu mir rufen. Damit war die nächste 0 besiegelt. Zwei Helfer hinter mir sagten mir, dass es mehr als nur ein bisschen schade wäre, da er so schön und strukturiert doch gesucht hätte und auch so punktgenau gegangen wäre. Das Dummy müsse da doch auch sein. F und O Hunde erledigten ihren Part zügig und gut und ich stand für mich fast schon fassungslos da. Schon die zweite Aufgabe in der Elvis kein Dummy bekam und den anderen beiden Hunde nur zuschauen konnte wie diese ihre Beute nach Hause bringen. Sowohl bei ihm als auch bei mir machte sich ein bisschen Enttäuschung/Frust/Unverständnis so langsam breit. Ich meine – meine zwei Teammitglieder arbeiteten wirklich gut und wir liefern so was ab. dash_kolob_girl.gif
 
Ich packte Elvis so gut es ging ein, versuchte ihn trocken zu bekommen und wir liefen in strömendem Regen zu unserer nächsten Station. Dort angekommen erfuhren und sahen wir direkt was uns dort erwarten sollte. Noch so ein ordentliches Ding, welches dem A Hund so wirklich massiv an Steadyness abverlangen würde. Wir durften selbst bestimmen welcher Hund welchen Aufgabenteil erledigt. Aufgabe war wie folgt: Wir schauen alle auf ein kleines Wäldchen. Zwei Treiber gehen von links nach rechts durch das Wäldchen, schießen und werfen ein Dummy nach vorne aus dem Wald heraus in unsere Richtung und eins hochfliegend nach Hinten auf ein Wiesenstück. Uns wurde noch gesagt, dass auf dem Rückweg des ersten Hundes, der das Mark holen sollte, welches in unsere Richtung vor den Wald gefallen war, auf ca. 2 Uhr eine weitere (Verleit)Markierung nach rechts in ca. 80 Meter Entfernung fallen würde.
 
Wir beschlossen, dass Elvis das kurze Dummy holen sollte, Fiete diese Verleitmarkierung und Clint das ganz hinten liegende Dummy. Also Elvis geschickt, der meinte erst kurz er gehe mal aus Spaß am Rennen lieber direkt weiter zum hinteren. Ich konnte ihn aber Gott sei Dank gut anhalten und ihm klar machen, dass ich das vordere Dummy gerne hätte. Das pickte er dann auch, blieb beim Schuss der Verleitung noch kurz stehen und kam dann aber nach meinem Pfeifen und gab mir das Dummy. Na Halleluja, das erste Dummy des Tages endlich zu Hause. Nun hieß es aber wieder weiter warten, zuschauen wie der F Hund auf die Verleitmarkierung gehandlet wurde, mit einigen Pfiffen, verbalen Befehlen usw. Ich merkte wie bei Elvis die Anspannung wuchs und er saß schon leicht zitternd neben mir. Ziemlich viel Action bis zu dem Zeitpunkt schon für den jungen Mann, der bisher noch still war. Aber als dann noch Clint mit einigen lauteren Befehlen und Pfiffen durch das Wäldchen auf die Wiese hindurch gehandlet wurde war es dann doch zu viel und Elvis musste seine Spannung durch ein erneutes Wimmern abbauen. Ich hatte es schon fast befürchtet. Und die Richterin sagte dann zu mir ich solle mit ihm angeleint aus der Line nach hinten weggehen. Und das ganze 10 Sekunden bevor Clint mit dem Dummy bei Marita ankam und die Aufgabe zu Ende gewesen wäre. ja3.gif
 
Ich war mir zu dem Zeitpunkt dann echt nicht mehr so sicher, ob das alles hier für A Hunde nicht etwas arg strange ist von den Anforderungen her. Zumal der Hund, der an der Reihe war auch immer aus der Line heraus gearbeitet wurde und nie einen Schritt oder ähnliches nach vorne aus der Line. So lange nicht viel gepfiffen oder gehandlet werden musste war das für Elvis absolut kein Thema, aber das war natürlich bei einer Reihe von Vollblinds bzw. beschossenen Blinds nicht der Fall. 
 
Nach drei Aufgaben hatten Elvis und ich ein Dummy reingeholt, aber dennoch immer noch keinen einzigen Punkt auf unserem Konto zu verbuchen. Ich denke wenn ich an dieser Stelle sage, dass ich wirklich schon am verzweifeln war und es mir so unendlich für meine Teammitglieder leid tat kann das vielleicht der ein oder andere von Euch verstehen. 
 
Das Wetter war zudem auch immer mehr unangenehm kalt und es hatte zu dem Zeitpunkt immer wieder den Eindruck für mich, als ob ich auf ein Desaster sonders gleichen zusteuern würde. Zwei weitere Aufgaben verblieben noch. 
 
Noch ein Treiben im Wald. An sich für Elvis auch kein Problem. Das kann er wirklich gut ab der junge Mann. Und nachdem die Richterin auch direkt als erstes sagte, dass der A Hund nicht die komplette Aufgabe unangeleint quasi durchstehen müsse machte sich dann doch wieder ein bisschen Hoffnung und Motivation in mir breit. Wir standen ca. 20 Meter vor einem Wald. Zu aller erst wurde nach einem Schuss für den F Hund links von diesem Wald eine Markierung geworfen. Dann ging ein Treiben in dem Wald los, bei dem ein Dummy für den A Hund in dem Gebiet liegen gelassen wurde. Dieses sollte der A Hund dann holen. Ich schicke Elvis, sage ihm dann als er in dem Treiben Gebiet ist verbal, dass er suchen soll. Im Nachhinein betrachtet wäre direkt ein Suchen Pfiff um ihn in dem kleinen Gebiet zu halten angebrachter gewesen, da er durch das „Such“ doch eher dann großflächig immer ans Suchen geht. Aber nun ja. Nach ein bisschen rumgewürgtem Handling findet Elvis das Dummy und bringt es mir. Ich denke mir so „gut, wenigstens ist das schon mal drin“. Elvis musste dann noch dem F Hund zusehen, wie er sein Dummy holte und durfte, sobald dieser das Dummy reingebracht hatte angeleint werden und die Aufgabe verlassen und war fertig. 
 
Ich fand es wirklich sehr gut, dass die Richterin nicht darauf bestand, dass der A Hund beiden anderen Hunden komplett steady Gesellschaft leisten musste, da dieses in ihren Augen für so junge und noch nicht erfahrene Hunde zu anstrengend und viel wäre und es ihr erst einmal reicht, wenn sie sieht, dass der A Hund bei der Arbeit von einem anderen Hund steady ist. Das war bei Elvis dann auch der Fall und wir durften mit unseren ersten Punkten dann wieder in den Wartebereich. Halleluja! Mir sind vielleicht mal Felsbrocken runtergefallen! 
 
Der O Hund musste dann noch ein Blind arbeiten, welches in ca. 75 Metern Entfernung war. Die Krux an der Sache – der Hund musste erst durch das Treiben Gebiet durchgehen, bei dem die Treiber zuvor von links nach Rechts den Weg gekreuzt hatten und auch das eine Dummy des A Hundes lag. Aber auf meine beiden Teamkolleginnen war Verlass und somit konnten wir bei dieser Aufgabe erstmalig alle drei Dummys als „reingeholt“ verbuchen.
 
Wir liefen zu unserer letzten Station des Tages und ich hoffte, dass ich dort mit Elvis noch einen versöhnlichen Abschluss des Tages finden würde. Beim Richter angekommen erklärte dieser uns, dass sowohl der A als auch der F Hund eine Markierung zu arbeiten hätten und für den O Hund noch ein Blind ausgelegt wäre. Es wurde auch direkt noch dazu gesagt, dass der A Hund, sobald dieser sein Dummy geholt hätte, die Aufgabe beenden kann und angeleint, ein paar Schritte zurück stehend den Rest „außer Wertung“ ansehen konnte. Da war ich wirklich sehr dankbar für, denn genau das ist es was Elvis und ich brauchen. Die Möglichkeit ohne Druck und etwas versetzt zu zu schauen, so dass wir lernen und Erfahrungen sammeln können. Außerdem war Elvis schon merklich müde und hätte nochmal einen kompletten Durchlauf aller Teammitglieder mit Handling usw. in Wertung sicherlich nicht Steadyness mäßig bzw. ruhig ausgehalten. Es ging also los:
 
Für Elvis flog nach einem Schuss eine Markierung vorne rechts von uns in den höheren Bewuchs unter einem Baum. Fallstelle war für uns nicht sichtbar, da der Baum ganz schön tief seine Äste hängen lies. Die Distanz schätze ich mal auf ca. 25 Meter. Dann flog weiter vorne leicht links von uns die Markierung für den F Hund. Auch diese markierte Elvis und mir war klar, dass ich ihm auf Grund des etwas schmalen Winkels ganz deutlich durch Körpersprache und Ausrichtung sagen musste, dass ich aber das zuvor geflogene Dummy unter dem Baum gerne hätte. Ich richtete ihn also aus, spannte ihn etwas länger und schickte ihn. Er verstand freudiger Weise sofort was ich wollte, rannte hin, suchte sich ein in den Bewuchs, driftete noch einmal kurz ab, lies sich wieder in den Bewuchs handlen und fand schließlich sein Dummy. Mir in die Hand ausgegeben konnte ich ihn anleinen und zurück treten. Na Gott sei Dank – doch noch ein einigermaßen versöhnlicher Abschluss dachte ich!
 
Fiete hatte seine Markierung perfekt auf dem Schirm und machte kurzen Prozess und brachte es direkt zu Claudia. Wirklich toll! Für Clint hieß es zum Abschluss ein Blind mitten durch, also quasi von den zwei Fallstellen unserer Markierungen, an einer Baumgruppe auf ca. 100 Meter Distanz zu holen. Auch er schafft dies recht zügig und somit konnten wir zum Abschluss noch einmal alle drei Dummys nach Hause bringen.
 
Tja und dann war um 13:30 Uhr auch schon unsere ISAR Cup Teilnahme was die zu erledigenden Aufgaben betrifft beendet. Die Sonne zeigte sich am Himmel, der Wind lies etwas nach und wir konnten die müden Hunde ins Auto laden.

Von dem ganzen Geschriebenen habe ich Euch wie gesagt das ein oder andere in den neuen Vlog gepackt. Viel Spaß beim Anschauen!
 

 

Der ein oder andere von Euch wird sich jetzt nach dem Gelesenen fragen: Und warum machst du das Ganze jetzt wenn es so läuft wie gestern? Macht das Spaß? Macht das Sinn? Gibt es da nichts besseres?
 
Wisst ihr meine Lieben – Es ist einfach das Gesamtpaket. Ich habe gestern sehr viel für mich gelernt, Elvis konnte, genau so wie ich, auf einem großen WT Erfahrungen sammeln, die uns sicherlich noch in unserer weiteren Dummykarriere zu Gute kommen werden. Wir hatten zwar bescheidenes Wetter, aber es war dennoch kein Mensch den man dort getroffen hat schlecht gelaunt. Ich habe viel gelacht, tolle Menschen getroffen, viele neue Menschen kennen gelernt, eine tolle Zeit gehabt, mit Elvis wieder einen gemeinsamen Schritt nach vorne gemacht, Baustellen aufgezeigt bekommen, die ich mit ihm jetzt dann abarbeiten bzw. trainieren kann und vor allen Dingen für mich selbst festgestellt, dass genau „das“ die Welt und die Sache ist, die ich, genau so wie Elvis super gerne mache. Gestern abend sind wir beide müde und erschöpft aber super zufrieden wieder hier zu Hause angekommen. Natürlich hätte es besser für uns laufen können, aber wie gesagt ich war in erster Linie mit dem Ziel dort für Elvis und mich Erfahrungen sammeln zu können. 
 
Es gibt Tage da gewinnt man, es gibt Tage da verliert man und es gibt Tage da lernt man für das weitere Leben. Und auf dem ISAR Cup hatte ich gestern alles zusammen und das ist es was dieses „Ding“ mit den grünen Säckchen ausmacht.
 
Liebe Grüße durch die Nacht!

– Michaela

Gundog’s Choice Elvis – Schnupper WT „Uff de Kutt“

Zu gerne würde ich in manchen Situationen auch manchmal wissen was Elvis und Beau denken. Vor allen Dingen wie häufig sie denken, bzw. wie tiefsinnig? Ob sie sich auch so viel Gedanken wegen irgendwelchen Dingen machen und sich und ihr Handeln im Vorfeld dadurch dann mehr oder minder einschränken oder beeinflussen lassen? Kennt ihr das?
 
In der letzten Maiwoche hat Elvis sich zum Beispiel denke ich überhaupt nicht beeinflussen lassen. Während einige Menschen, hauptsächlich viele Männer, am Donnerstag wandern gegangen sind, war ich mit meinem kleinen schwarzen Kamikaze Elvis beim Schnupper WT in Oppenau „Uff de Kutt“. Dort war einiges an Trubel, viele andere Hunde und einfach auch viel neues für ihn, da es ja sein erster Prüfungs Start war. Aber der junge Mann war wirklich einfach unglaublich entspannt und cool.
 
Elvis und ich hatten einen „vorzüglichen“ Tag. Elvis (der jüngste Hund im Teilnehmer Feld) hat alle sechs, teils wirklich tricky und anspruchsvollen Aufgaben „vorzüglich“ gelöst und gearbeitet und so konnten wir mit viel Lob der Richter (Zitat unter anderem „Perfekt, dem kann ich nichts hinzu fügen….“ oder „Das wären volle 20 Punkte, so toll gearbeitet“….) super zufrieden den Tag abschließen.
Es war ein wirklich rundum gelungener Tag mit tollem Wetter, super netten Leuten, tollen Aufgaben und vor allen Dingen einem wirklich toll in sich ruhenden, auf den Punkt hochkonzentrierten und für sein Alter so verblüffend gut arbeitenden kleinen Kamikaze Elvis. Ich denke von ihm kann ich noch viel lernen was das betrifft. Und immer wieder musste ich mir dann auch einfach wieder ins Gedächtnis rufen „Trust your dog“. :dogtatsch:
 

Hier die Aufgaben die es zu arbeiten galt:
 
Aufgabe 1 (Jürgen Knaut)
Wir stehen am wasserrand. Gegenüber am Ufer (ca 20 m entfernt) schuss und Markierung fliegt und auf dem höchsten punkt der flugbahn trötet ein anderer helfer noch mit einem Entenlocker. Nach aufplatschen und Freigabe darf der Hund das Mark holen.
 
Aufgabe 2 (Jürgen Knaut)
Wir stehen mitten im höheren Bewuchs im Wald Schuss und Markierung fällt hinter Bäumen in Farn, Fallstelle nicht sichtig. Hubd darf geschickt werden. Auf dem Rückweg, ca auf dem letzten Viertel schiesst ein schütze der links hinter mit in meinem rücken ca 2 m entfernt steht und wirft eine Verleitungmarkierung links von mir fliegend so dass es fast direkt neben mir landet. Die erste Markierung musst ohne zögern zuerst fertig heimgebracht werden und dann darf die verleitung geholt werden.
 
Aufgabe 3 (Petra Behringer)
Appellähnlich aber mit senke und kleiner suche im gegenhang mit kleinrm Bachlauf in der Senke, viel Totholz und Farnbewuchs) Sprich 4 Dummys lagen schon drin, eins wurde nach einem Stück Fuss laufen noch in den Hang geworfen. (Der Schütze und Werfer lief oberhalb des Hanges und der Senke) 3 Dummys mussten geholt werden.
 
Aufgabe 4 (Petra Behringer)
Petra Behringer und ich sitzen auf zwei stühlen hinter einem Gebüsch, kleine Tanne mit Blick auf den See und Elvis links von mir im Sitz. Petra ruft „Enten“ und dann schiesst links am ufer jemand und eine Markierung aufs Wasser fliegt. Ich seh sie nicht wirklich aber Elvis. Darf dann Elvis auf das Mark schicken und aufstehen zur Abgabe. Kurz bevor er bei mir ist zur Aufgabe wird hinter ihm volle Wucht am Uferrand ein Dummy geworfen direkt auf die Wasseroberfläche geworfen und platscht immens auf. Elvis soll sich davon nicht beirren lassen und das erste Dummy mir geben. Dann soll er sauber ins Fuss, und aufs zweite Dummy geschickt werden und das bringen.

Zitat Petra: „das war absolut Perfekt, wären volle 20 Points! Wann macht ihr Dummy A?“ – am Samstag – „‚will ich ja wohl hoffen“ :-)
 
Aufgabe 5 (Achim Behringer)
Ein Schuss und drei Dummys fliegen in das leicht ansteigende Gelände (relativ felsig, steinig, viel totbewuchs usw.) so quasi einer auf 10 Uhr, einer auf 12 Uhr und einer auf 2 Uhr.
Den auf 10 Uhr musste ich holen und dann hab ich ansagen müssen welchen der zwei noch übrigen Elvis jetzt holt und ihn dann schicken. Der Hund hat keine der Fallstellen gesehen, lediglich die Flugbahn.
 
Aufgabe 6 (Achim Behringer)
Situation wie folgt: ich steh oben mit Elvis an einem leicht abwärtsgehenden Gelände wo es in viel Totholz, Moos, Farn und Felsen geht. Achim Behringer geht bis zur Hälfte in das Gelände. Man hört den Entenlocker und eine Markierung fällt in einen Farnbereich. wir müssen da oben stehen bleiben und Achim Behringer läuft weiter in das Gelände und schaut quasi so als ob er die Ente in nem vorher definitierten Bereich kurz via Blick sucht. Dann winkt er mich zu sich. Ich leine Elvis ab und Elvis muss an der Kante alleine sitzen bleiben. Ich muss zu Achim laufen und darf dann auch kurz in den definierten Bereich stehen und so tun als ob ich mit Blicken suche. Dann muss ich den Hund zu mir ranrufen und ins Fuß nehmen. Dann drehen und auf den „Suchbereich“ ausrichten (mini Suche so 5 auf 5 Meter vielleicht) und Elvis dann schicken. 5 Dummys liegen drin und zwei musste er holen.
 
Hier ein kleines Video dazu


 
Das mal für die nicht ganz so massiven Hundler unter Euch, die sich wohl auch schon hin und wieder mal gefragt haben was das eigentlich ist mit diesen Dummys und diesen Workingtests (WT’s) usw. Jetzt habt ihr mal zumindest einen kleinen Einblick was ich mit meinen Hunden so mache in der Freizeit ;)
 
Vielleicht hat der ein oder andere von Euch ja auch mal Lust sich auf so was als Zuschauer einzulassen und sich das ganze mal live anzuschauen wenn sich die Möglichkeit bietet. Wir Hundeleute sind nämlich eigentlich wirklich sehr lustige, nette und unterhaltsame Menschen mit denen es sich ganz nett die Freizeit verbringen lässt.:-)
 
Ich wünsche Euch auf alle Fälle noch einen schönen und entspannten Pfingstmontag. Bis demnächst! 
 
Liebe Grüße

– Michaela Bergmann

Baden Trophy in Seelbach am 03.10.2015…

Nach den vielen Trainingsseminaren und Tagen im Schwarzwald hatte ich Beau und mich bei dem LCD Workingtest „Baden Trophy“ auf dem Walzenhof in Seelbach angemeldet. Wir sind dort in der A-Klasse gestartet und es war unser erster richtiger WT Start.

 

Die Wettervorhersagen versprachen optimales Hundewetter (nicht zu heiß, kein Regen, keine kräftiger Wind, oder ähnliches) und mit den ganzen Trainingseinheiten im Gepäck fuhren wir hin. Als Richter waren Petra Beringer, Dr. Ursula Friedrich und Guy Matter dabei, die uns jeweils mit zwei Aufgaben vor spannende Dummyherausforderungen stellten. Die Starter wurden in drei Starter Gruppen aufgeteilt und Beau und ich erhielten Startnummer 1 in der ersten Startergruppe. Nach einer kurzen Begrüßung durch den Sonderleiter und Organisator Achim Wernet ging es dann auch schon los. Unsere Gruppe startete als erstes bei den Aufgaben von Petra Beringer.

 

Aufgabe 1 – Blinde/akustische Markierung am Wasser (P.B.):

Die Überschrift zu Aufgabe 1 mag vielleicht etwas komisch klingen, aber ich muss gestehen, dass mir keine bessere einfällt ;-) Beau und ich standen auf einer Wiese mit Blick Hangaufwärts. Oben am Hang, weder für Beau noch für mich sichtig, war in einer kleinen Senke ein Teich. Dort wurde ohne Schuss, lediglich mit einem kurzen Entengeräusch, ein Dummy hineingeworfen. Weder Werfer, noch Flugbahn noch Fallstelle des Dummys war für uns sichtbar. Wir hörten lediglich das kurze Geräusch und ein Wasserplatschen. Auf Freigabe schickte ich Beau. Dieser rannte auch direkt hoch Richtung Wasser (ich sah ihn dann nicht mehr). Ich hörte ein Platschen (puuh, gut, somit ist er schon mal im Wasser) und kurze Zeit später kam er mit dem Dummy im Maul auch schon wieder zu mir zurück. Er schüttelte sich kurz mit dem Dummy im Fang (hatte wohl Wasser ins Ohr bekommen) und brachte mir dieses dann direkt. Ergebnis – 18 Punkte

 

Aufgabe 2 – Einzel WalkUp mit zwei Markierungen (P.B.):
Als nächstes hieß es entlang eines Hanges im Einzel WalkUp zuerst ein Stück saubere Fußarbeit zu zeigen. Parallel liefen unterhalb des Hanges (rechte Seite von uns) auf einem geteerten Weg ein Werfer und ein Schütze mit. Nach einer Laufdistanz von ca. 5 m wurde geschossen und eine Markierung flog rechte Hand des geteerten Weges einen Hang hinunter. Ich durfte Beau direkt schicken. Dieser fegte den Hang hinunter über die Straße weiter den nächsten Hang hinunter in den hohen Bewuchs wo das Dummy gelandet war. Pickte dies direkt und kam zu mir zurück. Dann liefen wir weitere 5 m im Einzel Walkup bevor ein zweites Mal geschossen wurde und eine Markierung zu uns den Hang hoch, quasi in gerader Linie unseres Laufweges flog. Ich durfte Beau wiederum direkt schicken. Er pickte auch dieses Mal direkt und schnell und kam zu mir zurück. Da er bei der ersten Walk Up Hälfte immer etwas 1/2 Körperlänge vor mir lief (er meinte, er müsse den Schützen unten definitiv im Blick haben) und nicht sauber Fuß ging, haben wir hier 2 Punkte verloren. Ergebnis – 18 Punkte

 

Nachdem wir die ersten beiden Aufgaben soweit ganz erfolgreich hinter uns bringen konnten, ging es weiter in Richtung Wald zu Dr. Ursula Friedrich.
 

Aufgabe 3 – Markierung und beschossenes Memory (U.F.):
Ausgangspunkt war auf einem etwas steileren Waldweg mit Blickrichtung „Steigung aufwärts“. In etwa 35 Meter Entfernung stand rechts oberhalb des Weges ein Schütze und Werfer. Es schoss und eine Markierung flog auf den Waldweg in höheren Bewuchs. Für den Hund etwas schwerer zu sehen ob die Fallstelle jetzt noch auf dem Weg oder links vom Weg ist. Ich schickte Beau und er wußte genau was zu tun war und rannte direkt und zielstrebig los und pickte das Dummy. Während er auf dem Rückweg zu mir war, wurde vom Werfer ein Dummy auf dieselbe Fallstelle nach gelegt (für den Hund nicht sichtig) und dann darauf geschossen (quasi im Rücken von Beau). Beau blieb kurz stehen, schaute zurück, ob nach dem Schuss noch was fliegt, dann kam er zielstrebig weiter zu mir zurück. Ich schickte ihn nach Abgabe des Dummys dann wieder auf die vorherige Fallstelle und wieder erledigte Beau sehr selbständig und ohne benötigtes Eingreifen meinerseits die Aufgabe zielstrebig und direkt. Fand das nachgelegte Dummy sofort, pickte und kam sofort damit zurück. Kommentar von Frau Dr. Friedrich „wirklich sehr schön gemacht, Danke“. Ergebnis – 20 Punkte

 

Aufgabe 4 – „Stilles “ Treiben (U.F.):
Wir standen wieder auf einem Waldweg, dieses Mal aber mit Blickrichtung in eine Senke in der viel Totholz, Geäst, hoher Bewuchs, etc. vorhanden war. In der Senke waren bereits zwei Dummys ausgelegt worden (weder für mich noch Beau sichtig). Am oberen Rand der Senke fand dann ein kleines Treiben statt. In diesem Treiben fielen noch zwei weitere Dummys unter Schuss in die Senke, so dass gesamt nun vier Dummys lagen. Beau musste hiervon zwei Stück bringen. Das erste hatte er punktgenau markiert, als es geworfen wurde, was er mir durch das „Anstarren“ der Fallstelle klar signalisierte. So schickte ich ihn mit „Apport“ los und er sauste auch direkt über die Äste und Sträucher hinweg hin, pickte und kam zu mir zurück. Da es keine feste Vorgabe gab, welche Dummys er bringen sollte, schickte ich ihn mit „Suchen – Apport“ ein zweites Mal in die Senke, er suchte kurz und fand eines der bereits zuvor ausgelegten Dummys. Auch dieses pickte er direkt und kam zurück. Ergebnis – 20 Punkte

 

Nach dem wir bereits 2/3 der Aufgaben erledigen konnten, ging es für die letzten beiden Aufgaben auf die Pferde und Esel Weide zu Guy Matter. Jetzt hieß es noch diese zwei Aufgaben erfolgreich zu Ende bringen und unserem ersten bestandenen WT würde nichts mehr im Wege stehen.

 

Aufgabe 5 – Doppelmarkierung über Mauer (G.M.):
Wir standen relativ direkt hinter einem kleinen Mäuerchen. Dahinter war es links und rechts etwas hügelig und leicht höherer Grasbewuchs. Die erste Markierung flog unter Schuss in den rechten Bereich hinter der Mauer (Werfe und Schütze standen hinter der Mauer) und die zweite Markierung flog unter Schuss in den linken Bereich der Mauer. Beau konnte, auf Grund der Mauer, die Fallstellen beider Dummys nicht sehen. Welche Markierung zuerst geholt wurde war uns überlassen. Ich schickte Beau zuerst auf die zuletzt gefallene Markierung. Er sprang direkt über die Mauer los und pickte auch relativ schnell und ohne dass er Unterstützung meinerseits durch Pfiffe oder ähnliches brauchte. Zu mir zurück gekommen mussten wir auf der Stelle kehrt machen, drei Schritte zurück, bzw. weiter weg gehen vom ursprünglichen Startpunkt und dann durfte das zweite Mal geschickt werden. Beau rannte wieder direkt los und fand auch die zweite Markierung trotz Standort Veränderung sehr zügig und brachte mir diese. Weshalb wir genau 3 Punkte Abzug bekamen, kann ich so auf Anhieb gar nicht sagen. Evtl. weil er beim Absprung über die Mauer einen kurzes, angestrengtes Seufzen bzw. Luftholen (aber kein Jammern oder Startton oder ähnliches) von sich lies. :denk: Ergebnis – 17 Punkte

 

Aufgabe 6 – Suche in einer Senke (G.M.):
Als Beau und ich an die letzte Aufgabe heran liefen flog ein Schuss. Allerdings war er weder für mich noch für Beau auf irgendeine Weise registrierbar, da wir noch gar keinen Kontakt mit dem Richter hatten, oder sonstiges und somit gar kein Schuss erwartet hatten. Wir kamen oberhalb eines Hanges an. In der Senke des Hanges war kniehoher, großblättriger Bewuchs. In einem Feld von ca. 10 Meter Breite auf 5 Meter Tiefe. Dort waren drei Dummys ausgelegt und Beau sollte zwei davon holen. Quasi Vollblinds. Ich schickte Beau los und er rannte hinunter in die Senke. Da er ordentliches Tempo drauf hatte, rannte er kurz hinter der Senke wieder leicht Hangaufwärts auf dem Gras hoch und ich musste ihn mit einem Stopp Pfiff stoppen und kurz zurück pfeifen. Dies nahm er auch direkt an und ging wieder in den höhren Bewuchs. Ich gab ihm den Suchen Pfiff. Da Beau seine Rute immer recht hoch trägt beim Suchen konnte ich seinen Aufenthaltsort wenigstens noch ein bisschen erkennen :-) Er suchte sich schön durch die Senke und fand schließlich Dummy Nummer eins, welches er mir dann auch direkt brachte. Da er das erste weit an der linken Grenze des Suchgebiets fand, schickte ich ihn das zweite Mal in den rechten Bereich des Suchengebietes. Beau hatte sich gemerkt, dass er das erste Dummy in dem hohen Bewuchs gefunden hatte und so rannte er beim zweiten Mal schicken nicht mehr hinten heraus, sondern fing direkt wieder mit suchen im hohen Gras an, als ich ihm den Suchenpfiff gab. Das zweite Dummy fand er dann sehr schnell und kam zurück. Ergebnis – 20 Punkte

 

Somit hatten wir alle Aufgaben erfüllt und wussten bereits, dass wir den WT bestanden haben. Mit welchem Ergebnis war allerdings noch nicht klar. Durch die wunderbare Organisation konnten wir alle sechs Aufgaben innerhalb von 5 Stunden erledigen. Nach uns starteten die Teilnehmer in der F-Klasse und somit hieß es für uns erst einmal warten bis zur Ergebnis Verkündung. Beau und ich fuhren zurück in unsere Schlafstätte wo Beau sich erst einmal ein Erholungsschläfchen genehmigte und ich eine heiße Dusche. Gegen 17:30 Uhr fuhren wir zurück auf den Walzenhof, wo gegen 18:30 Uhr dann die Ergebnis Verkündung stattfand. Es wurden die Platzierungen von hinten her vorgelesen. Als Beau und ich bei Platz 10 immer noch nicht aufgerufen worden waren, freute ich mich schon sehr, da ich eine Top Ten Platzierung nicht direkt erwartet hatte.

 

Letzten Endes fiel erst bei Platz 3 unser Namen und Beau und ich konnten somit mit 113/120 Punkten und dem Prädikat „Vorzüglich“ unseren ersten WT Pokal und ein Kaninchenfell Dummy, neben einer Urkunde in Empfang nehmen. Also damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet, freute mich aber wahnsinnig! :disco:

 

Was für ein toller Start in unser aktives WT Leben!

 

Beau’s Schwester „Bella Donna vom Litzelsee“ nahm mit ihrer Besitzerin Iris Mattes ebenfalls an der Baden Trophy teil und konnte mit hervorragenden 101/120 Punkten und dem Prädikat „sehr gut“ den 12. Platz erreichen. Somit konnten beide „vom Litzelsee“ erfolgreich bestehen und die Familienehre würdig aufrecht erhalten ;-)

 

 

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei den Richtern und den Organisatoren bedanken. Es war ein wirklich wunderbarer Tag, der in allen Belangen toll organisiert und durchdacht war. Die Verpflegung war toll, ebenso der reibungslose Ablauf (vom Einweisen beim Parken, über das Abgeben der Dokumente, bis hin zum flüssigen und zeitlich gut getimten Durchführen der einzelnen Aufgaben), bis hin zum tollen Gelände und den vielen kleinen liebevollen Details drum herum (bspw. die tollen selbstgebastelten Startnummern). Beau und ich hätten uns den Einstig in die WT Welt nicht besser vorstellen und/oder wünschen können und werden gerne nächstes Jahr wieder kommen, wenn es sich für uns irgendwie zeitlich einrichten lässt. :friends3:

 

Liebe Grüße

– Michaela Bergmann