Erkenntnis des Jahres…

Die letzten Wochen und Monate sind scheinbar irgendwie schneller vorbei gegangen als es im letzten Jahr der Fall war. So kommt es mir zumindest gerade vor. Und manche Leute hier aus meiner Nachbarschaft haben es scheinbar auch noch nicht wirklich kapiert, dass erst morgen Silvester ist. Hier wird schon teilweise rumgeböllert, dass es wirklich nicht feierlich ist. Ich persönlich kann der ganzen Knallerei nichts abgewinnen. Zumal hier bei mir in der Nachbarschaft immer wieder einige Bewohner osteuropäischer Herkunft aus ihrem Heimatland irgendwelche extra riesen Böller her holen, die so in Deutschland wohl gar nicht legal bzw. erwerbbar sind. Mit Beau laufe ich deshalb jetzt hier nicht mehr in der unmittelbaren Nachbarschaft. Er ist so toll und völlig unbeeindruckt von dem ganzen Geknalle und Geschieße, dass ich nicht die Gefahr laufen will, dass das kaputt gemacht wird, weil irgendein Idiot meint er müsse uns aus dem Hinterhalt einen Böller zwischen die Beine werfen. :schrei: Schon jetzt sind auch einige der Leute angetrunken, laufen johlend durch die Straßen. Irgendwie ist das alles Kommerz und Geldmacherei in meinen Augen, denn ich bin der Meinung, dass niemand von den Leuten hier wirklich das neue Jahr feiert, bzw. mit was altem aus dem vergangenem Jahr abschließt, sondern einfach mal wieder einen Grund brauch sich voll zu trinken….

Nun ja, wie dem auch sei. Fakt ist auf alle Fälle, dass in knapp 26 Stunden das Jahr 2015 vorbei ist. Man wird auch nicht gefragt, ob man mehr oder minder Lust hat dass es vorbei ist oder ob man auf ein neues Jahr vorbereitet ist – Es passiert einfach und in 26 Stunden fängt das neue Jahr an, egal ob man im Bett liegt und schläft, ob man irgendwo sitzt und fern sieht oder ob man sich irgendwo auf einer Silvesterparty tummelt. Ich werde wohl, wie die letzten zwei Jahre auch schon, entweder Fernsehen oder schon im Bett liegen. Beau hat bisher alle drei Silvester seines Lebens verschlafen. Mir ist das mehr als recht, wenn ich bedenke, dass manche Tiere und Hunde wirklich sehr viel Stress haben um die Silvester Tage und nur mit Mühe irgendwie durch den Tag gebracht werden können. Da lob ich mir meinen völlig Tiefen entspannten Hund. :declare:

Wenn ich das so gut wie vorüber gegangene Jahr mir noch einmal etwas mehr vor Augen führe, so muss ich zu aller erst einmal festhalten, dass ich es 2015 doch tatsächlich geschafft habe nicht ins Krankenhaus zu müssen. Also zumindest jetzt nicht stationär. Für ambulante Untersuchungen usw. war ich schon ein paar mal dort, aber ich bin immer wieder ganz gut um die Übernachtung dort herum gekommen (hat manchmal schon seine Vorteile wenn man in unmittelbarer Nähe vom Krankenhaus wohnt und dem Arzt dann quasi versprechen kann, dass man auch gaaaanz schnell wieder hier her kommen kann, wenn es denn die Umstände erfordern. :-)) Außerdem habe ich das Jahr ohne irgendeine Vollnarkose oder OP überstanden und es ist auch weder irgendwas getackert oder genäht worden. Klingt vielleicht jetzt ein bisschen komisch – aber ja es gibt Menschen, für die so was dann doch schon ein bisschen was Besonderes und Erwähnenswertes ist ;)

Des weiteren habe ich in diesem Jahr endlich wieder ein bisschen mehr fotografiert, was ich mir vorgenommen hatte und ich hoffe doch, dass das auch weiterhin anhält (ich habe seit kurzem ein neues, etwas lichtstärkeres Objektiv, welches ich noch nicht so wirklich ausprobieren konnte). Beau und ich haben dieses Jahr auch fleißig weiter trainiert und konnten bei allen offiziell angetretenen Prüfungen (APD/R, BLP, Baden Trophy) mit sehr guten und meist vorzüglichen Ergebnissen bestehen. Unseren ersten Pokal konnten wir dank vorzüglicher Leistung auch gewinnen. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz :tierlieb: Jeder der uns näher kennt weiß mit was für „Problemchen“ wir seit meinem Beinbruch zu kämpfen hatten und dass diese Ergebnisse deshalb nicht mal ansatzweise selbstverständlich sind/waren.

Wir haben Trainings bei neuen Trainern ausprobiert, haben mehr Tagesseminare besucht, haben dort einige wunderbare Menschen wieder getroffen, teilweise neu kennen gelernt und vor allen Dingen die meiste Zeit sehr viel Spaß miteinander gehabt. Es war manchmal dann doch immer wieder schade, wie schnell die Zeit vorüber gegangen ist und dass sich die Wege dann wieder getrennt haben. An manchen Trainings hatte ich dann für mich und auch für Beau den Eindruck gewonnen, dass wir mittlerweile „den Trainer“ gefunden haben, von dem wir beide wirklich sehr viel lernen können. Von dem ich als Hundeführer noch viel lernen kann, gerade was meine Körperhaltung und Kommunikation mit Beau betrifft und auch Beau viel lernen kann, da dort die Aufgaben sehr gut und logisch aufeinander aufgebaut sind und auch mal Grenzen überschritten werden, wo ich immer dachte „Das kann Beau nie im Leben“ und ich dann eines besseren belehrt wurde. Für 2016 möchte ich den Schwerpunkt zum einen wieder mehr auf wirklich regelmäßiges Training in einer Gruppe legen und vor allen Dingen auch mehr auf Tagesseminare bzw. Halbtagestrainings, von denen wir aber zwei oder drei an aufeinanderfolgenden Tagen besuchen. Der Lerneffekt ist einfach viel höher und besser da wir so immer mehr oder minder eine „Warmlaufphase“ haben (können), nach der dann der Lerneffekt wirklich spürbar ist und nicht quasi innerhalb von 2, 3 oder 4 Stunden das komplette Wissen des Trainings direkt sehen, lernen und verinnerlichen müssen. Für Beau und mich ist diese Lernweise wie gesagt definitiv die Bessere und ich denke die Prüfungsergebnisse haben das auch unterstrichen und bestätigt. :declare:

Dieses Jahr war das erste Jahr in dem Beau und ich auch das komplette Jahr durch ehrenamtlich im Therapie-/ und Besuchshundedienst unterwegs waren. Jeden Donnerstag haben wir für eine Stunde die Menschen im privaten Alten- und Pflegeheim besucht und ihnen somit ein bisschen den Tag erhellt. Auch dort konnten wir einige neue Menschen kennen lernen. Leider sind auch das Jahr über welche dort gestorben. Beau hatte manchmal wirklich in der ersten Zeit nach dem Sterben Probleme damit zu verstehen, dass diese Menschen jetzt nicht mehr da sind. Da hat man wieder sehr deutlich gemerkt, dass auch Hunde Gefühle haben und nicht einfach alles so still und schweigend hinnehmen. Bei einer Patientin verbringen wir immer die meiste Zeit um mit ihr ein bisschen zu üben. Da die Patientin fast nur noch den rechten Unterarm und die Hand bewegen kann schulen wir ihre Bewegung dadurch , dass sie ein Pocketdummy (mittlerweile gehen auch größere „Gewichtsklassen“ bis hin zum 500 g Dummy) so gut wie möglich wirft. Beau apportiert dieses dann, sitzt bei ihr am Rollstuhl ab, hält ihr das Dummy zur Ausgabe hin und zwar so lange bis sie es wirklich fest gegriffen hat mit der Hand. Nur selten fällt ein Dummy auf den Boden. Beide arbeiten wunderbar zusammen und haben Spaß  Beau ist wirklich ein wunderbarer, geduldiger, gelassener und glücklich machender Therapiehund. I love my Lakritznase 

Aktuell haben wir noch bis 7. Januar Besuchshundedienst Pause. Wir werden dann von den Pflegeheim Bewohnern meist schmerzlich vermisst. Aber letzte Woche Donnerstag war Heiligabend und morgen ist ja Silvester. Von daher fallen diese Donnerstage halt aus und wir besuchen erst wieder im neuen Jahr. Ich hoffe doch stark, dass wir bis da dann nicht wieder eine Nachricht über einen weiteren Todesfall erhalten. Auch wenn ich die Menschen dort jetzt noch nicht so ewig kenne macht es mich dann doch immer wieder traurig so was zu hören.

Dieses Jahr war ich auch seit langem mal wieder mehrmals im Kino. Es ist schön wenn jemand immer wieder auch einmal mitgeht. Irgendwie waren in den letzten Jahren die Kinobesuche immer spärlicher geworden. Zuletzt hatte ich letzte Woche ja den Film „Ich bin dann mal weg“ angeschaut und habe ja auch hier auf meinem Blog ein kleines Fazit dazu geschrieben. Gestern habe ich dann in Facebook gesehen, dass Hape Kerkeling doch tatsächlich auf seiner Facebook Seite meinen Blogartikel und das Filmfazit gepostet hat, bzw. den Link dazu. Ich habe mich wirklich sehr geehrt gefühlt als ich das gesehen habe. Hape Kerkeling liest meinen Blog – irgendwie verrückt. Das zeigt aber auch, dass auch er einfach ein ganz normaler Mensch ist ;-). Herr Kerkeling, sollten Sie auch diesen Artikel lesen, so möchte ich Sie hiermit mal recht herzlich Willkommen heißen auf meinem Blog. Hoffe Sie fühlen sich hier wohl und halten mich nicht völlig für abgedreht oder so. Sie müssen wissen – ich bin kopfkrank und zwar echt, bin aber dennoch liebenswert :-)

Auch im neuen Jahr möchte ich gerne immer wieder mal ins Kino gehen. Ich mag die Kino Atmosphäre. Schön mit Popcorn, Getränk, gemütlichen Sitzen, usw. Und Beau ist auch ab und an froh wenn er dann mal sturmfreie Bude hat ;) Habe letzte Woche im Kino in der Vorschau schon den ein oder anderen Film gesehen, den ich gerne anschauen würde. Mal schauen ob das mit meinem Vorhaben mit ins Kino gehen klappt im neuen Jahr.

Was ich dieses Jahr auch wieder viel mehr gemacht habe ist gebacken. Ich habe gerade in den letzten Monaten wirklich viel gebacken. Ich habe dieses Jahr auch die Leidenschaft für das Backen und die Kreation von Hundeleckerlies entdeckt. Das war an sich eher aus der Not heraus. Beau hatte die im letzten Jahr ja immer wieder entzündete Ohren. Irgendwann hatte ich mir überlegt, ob es vielleicht auch eine Unverträglichkeit sein könnte. Gerade immer nach dem Besuchshundedienst, wo er doch in immer relativ kurzer Zeit einiges an Leckerlies (getreidehaltig) bekommen hat, waren die Ohren gerötet und leicht entzündet. Damit ich da mal einen Vergleich habe, ob das mit getreidefreien Leckerlies auch so ist, habe ich angefangen welche zu backen. Mir sind dann mit der Zeit immer mehr mögliche Geschmacks- und Zutatenkombinationen eingefallen. Und so habe ich immer wieder neue gebacken. Und siehe da – seit Beau nur noch getreidefreie Leckereien bekommt sind auch seine Ohren nicht mehr entzündet :disco: Und ich backe ja eh so gerne, von daher ist hier das Angenehme mit dem Nützlichen verbunden. Anfang Dezember habe ich mir eine neue Backmaschine gekauft. Die wird im neuen Jahr jetzt dann auch noch gebührend genutzt werden für neue Leckereien. ;)

Vielleicht ist es Euch schon aufgefallen, aber bisher habe ich noch nicht wirklich irgendwelche besch…eidenen Dinge hier aufgezählt oder geschrieben. Gut oder? ;-) Keine Sorge oder keine Illusion – das Jahr hatte auch definitiv seine Tiefen. Wobei ich sagen muss, dass es dieses Jahr jetzt nicht ganz sooooo viele blöden Erlebnisse gab wie im letzten Jahr oder im Jahr davor. Ja auch bei mir ist es mal ein bisschen weniger ärgerlich bzw. deprimierend. Wobei mir dennoch noch genug graue Haare wegen unerfreulichen Dingen gewachsen sind. Was ich zum Beispiel so überhaupt gar nicht gebraucht hätte war der Trubel bei uns hier im Haus. Erst sind da zwei Studentinnen eingezogen und dann wieder ausgezogen, wo es ständig dann hier oben in der Wohnung wirklich laut war wenn die Damen da waren, dann war der andere Hausmitbewohner im Erdgeschoss auch immer wieder mal ordentlich hörbar, außerdem hat er mir bis heute glaub jetzt in Summe schon 5 oder 6 Mal in der Garage seine Autotür gegen meine hintere Tür auf der Beifahrer Seite gehauen weil er immer so bescheiden dicht an mich ranparkt und in keinster Weise dann beim Aufmachen aufpassen kann. Des weiteren meinten manche Leute meine Gutmütigkeit ausnützen zu müssen, welches ich dann wirklich mal mit ner Ansage, Ignoranz oder sogar völligem Kontaktabbruch beantworten musste und jaaaa auch mit Beau in den Trainings ist es nicht immer eitler Sonnenschein. Aber hey – wäre ja langweilig wenn einfach alles mal ruhig und glatt laufen würde, nicht wahr!?

Was ich mir definitiv für das neue Jahr wünsche und auch auf eine gewisse Art und Weise vornehme ist zum einen Beau und mein Rudel auf Mitte des Jahres hin mit einem zweiten Labrador Rüden zu vergrößern. Es ist denke ich kein Geheimnis, dass ich da schon sehr lange darüber nachdenke. Und jetzt, da Beau dann vier Jahre alt wird, mein Beinbruch wieder vollständig verheilt ist, usw. habe ich wieder die Zeit und den gesundheitlichen Zustand um dieses „Vorhaben“ was schon lange in mir schlummert, endlich umzusetzen. :azn:

Des Weiteren werde ich jetzt in diesem Jahr dann auch hier mal meine Zelte abbrechen und ausziehen. Ich rede ja schon länger davon, aber so langsam ist es nun wirklich an der Zeit. Ich merke dass ich diese Veränderung jetzt dann zeitnah mal brauche. Und am aller liebsten und besten eben auch bevor dann Hund Nr. 2 einzieht. Wäre ja etwas arg bescheiden den hier erst noch einziehen zu lassen und dann unmittelbar später umzuziehen. Da kann ich ja nicht wirklich mit ihm in Ruhe Hundeschule und was weiß ich alles anfangen. Macht ja wirklich keinen Sinn. Mal schauen wie zeitnah sich das alles umsetzen lässt.

Das sind so die zwei „Hauptvorsätze“ von mir für das neue Jahr. Eigentlich halte ich ja nichts von Vorsätzen. Ich bezeichne das deshalb eher immer als eine Art „To Do Liste“ an mich selbst. Ich werde wohl auch auf die Liste setzen wieder ein bisschen mehr zu bloggen. Es war in dem Jahr doch schon recht arg still hier. Aber kennt ihr das wenn Euch manchmal einfach wirklich so nach gar nichts der Sinn steht. Nicht mal nach dem was ihr sonst eigentlich wirklich gerne macht? Vielleicht ist manchmal auch wirklich zwischendrin eine Auszeit nötig. Mal das tun was man schon so lange nicht mehr gemacht hat. Was man vielleicht auch schon länger machen wollte und immer vor sich her geschoben hat, oder sonstiges.

Für heute und für dieses Jahr lasse ich es jetzt erst einmal hier gut sein. Nicht dass ich morgen, wenn es dann wirklich schon Mitternacht ist und das neue Jahr beginnt immer noch hier sitze um am schreiben bin. ;) Ich danke all den Lesern, die auch dieses Jahr meinen Blog hier immer wieder besucht haben, die mich in diesem Jahr egal wann und wo auch immer begleitet und mein Leben bereichert haben. Ich hoffe, dass sich auch 2016 wieder neue Bekanntschaften ergeben werden, tolle Momente und Erlebnisse auf Beau und mich warten und ich auch 2016 ohne Krankenhaus Aufenthalt auskomme. Mal schauen was ich in einem Jahr hier so schreiben werde :declare:

Was auch immer ihr für morgen geplant habt, ich wünsche Euch an dieser Stelle einen guten Rutsch ins neue Jahr und hoffe, dass das was ihr Euch vornehmt auch irgendwie umsetzbar ist/wird.

Wir sehen/lesen uns 2016 wieder!

Liebe Grüße

– Michaela Bergmann

P.S.: Erkenntnis des Jahres – manchmal muss man riskieren um nicht zu stagnieren – den Gewinn daraus wird man früher oder später garantiert erkennen!

Dummytrainings Wochenende im Schwarzwald 18./19.10.2014….

Beau und ich sind letzte Woche Freitag nach Seelbach im Schwarzwald gefahren. Zusammen mit ein paar anderen Hunden und Menschen haben wir uns dort zum Dummytraining Wochenende bei Vanessa LeDonne von Dogstime eingefunden. Samstag und Sonntag wurde trainiert. Wir waren in Summe 18 Leute und mindestens genau so vielen Hunden. Manche von Euch werden jetzt etwas schockiert vielleicht schauen und sagen „Bitte was und das geht gut?“ Wir hatten uns in einem kleinen feinen Gasthof eingemietet (alle Zimmer wurden durch uns belegt) und bereits Freitag war der Großteil schon angereist. Beau und ich sind an dem Abend aber nicht mit den anderen im Gasthof Essen gewesen, sondern wurden zu einem kleinen kulinarischen Highlight in ein anderes Restaurant ausgeführt. Samstag Morgen haben wir uns dann alle beim Frühstück getroffen und dann ging es los zum Training. :knicks:

Wir hatten unglaublich schönes Wetter und die ganze Auto-/Hundekaravane parkte bei strahlendem Sonnenschein in einem tollen Revier. Wir haben in drei Gruppen (à ca. 5 Hunde) trainiert und so war es auch absolut stressfrei für Beau und mich und wir hatten immer wieder mal eine Pause dazwischen und konnten entspannen (und gleichzeitig auch „Ruhe“ und „Warten“ für Beau üben ;))

Wir haben so wohl Samstag, als auch Sonntag wirklich eine wunderbare Zeit bei dem Training verbracht. Es gab viele Markierungen, Memories, Blinds, Walk Up’s usw. usw. Ich kannte alle Teilnehmer bereits von anderen Trainings und deshalb wußte ich, dass es auch menschlich mit der Truppe sehr gut passen würde. Wobei es ist ja auch immer dann mal noch was anderes wenn man in Summe 2 1/2 Tage miteinander verbringt, als wie wenn es sonst immer nur 2-3 Stunden sind und dann jeder wieder nach Hause fährt. :declare:

Gut 48 Stunden nachdem ich nun von diesem Trainingswochenende wieder zu Hause bin und das Ganze irgendwie habe sacken lassen, Bilder angeschaut habe, etc. muss ich sagen, dass das Wochenende mir, trotz der Fahrerei, dem teilweise echt heißen Wetter und manchen „hormonellen Zwischenspinnern“ von Beau, wirklich sehr gut getan hat! Ich weiß nicht ob Ihr Euch noch an meinen Artikel kurz nach meinem Geburtstag dieses Jahr erinnern könnt (nachzulesen hier). Ich habe dort geschrieben, dass für mich Beau und gerade auch diese Hundetrainings und auch Prüfungen das sind was mein Leben wahnsinnig erfüllt, woraus ich Kraft schöpfe für neue Dinge und was mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Tja und was soll ich sagen – genau so war es wieder am Wochenende (welches natürlich viel zu schnell vorüber war).

Ab dem Zeitpunkt wo ich mit Beau in Seelbach angekommen war habe ich mich einfach unglaublich toll aufgehoben gefühlt. Wir sind zuerst einmal eine schöne Runde am Wasser gelaufen, Beau konnte flitzen und toben und neue Düfte erschnuppern, bevor wir dann im Hotel ausgepackt haben. Danach ging es dann weiter mit Gegend erkunden, es uns gut gehen lassen und einfach tolle Gespräche zu führen. Samstag und Sonntag habe ich so viel gelacht wie schon lange nicht mehr, gleichzeitig aber auch wirklich super Unterhaltungen geführt, viel neues gelernt, neue Erkenntnisse für die weitere Zusammenarbeit mit Beau erlangt usw. Alle Menschen die dabei waren waren so unglaublich menschlich und herzlich, wie ich es wirklich selten erlebt habe. Jeder hat, genau so wie ich, im Alltag auf irgendeine Art und Weise sein Päckchen zu tragen, aber wenn man die Bilder vom Wochenende anschaut, wo wir zusammen trainieren, zusammen im Wartebereich sitzen (wenn wir gerade nicht an der Reihe waren) oder Abends alle zusammen Essen, man sieht niemals nicht ein trauriges, frustriertes oder böses Gesicht! Jeder der Teilnehmer sieht glücklich und zufrieden aus! Es gab auch nie nicht böse Worte an diesem Wochenende, oder dass irgendwer der Teilnehmer sich untereinander nicht verstanden hat oder leiden konnte. Es war wirklich eine große Gemeinschaft, ja ich würde sogar fast sagen – es war fast schon eine große Familie.

Tja meine Lieben und eben genau das ist es wofür ich immer wieder sehr sehr dankbar bin. Wer auch immer Beau in mein Leben geschickt hat – VIELEN VIELEN DANK! Ich hätte ohne ihn so vieles nicht erlebt in den letzten zwei Jahren seit er bei mir ist (jaaa auch den Beinbruch hätte ich wahrscheinlich nicht erleben müssen), dass ich wahrscheinlich nicht der Mensch wäre, der ich jetzt momentan bin. Gerade letztes Wochenende hat meine Krankheit, mein Geschieden sein, mein Nicht mehr Vollzeit arbeiten dürfen, usw. usw. überhaupt gar keine Rolle gespielt. Null! Sondern ich wurde einfach als Beau Frauchen, Trainingspartnerin und Michaela Bergmann gesehen und das tut sehr gut! Niemand, der bei dem Trainings Wochenende dabei war wurde auf irgendetwas aus seinem Leben „reduziert“, sondern es wurde einfach gemeinschaftlich die tolle Zeit, das tolle Wetter, unsere tollen Hunde und die tolle vorherrschende Menschlichkeit genossen und das in vollen Zügen. :friends3:

Für das nächste Jahr sind drei weitere solcher Trainings Wochenenden im Schwarzwald geplant. (März/Juni/September) Ich habe Beau und mich für alle eintragen lassen und freue mich schon jetzt sehr darauf. Es wird für Beau auch sehr gut tun wieder in solch einem Umfeld zu trainieren:clapping:Von letztem Wochenende gibt es auch ein paar Bilder von uns. Renata, Kai und Markus haben und ein paar Mal abgelichtet. Hier nur mal 4 Stück davon…

Tja so war das Trainings Wochenende. Ich möchte wirklich keine Minute davon missen!

Als nächstes Dummyhighlight ist am 02. November ein Dummy Tagesseminar bei Martin Kuse auf der schönen schwäbischen Alb geplant. Ich bin gespannt wie Beau und ich uns dabei anstellen werden.

Bis zum nächsten Bericht hier auf Beau’s Webseite!

– Michaela Bergmann

DRC Wesenstest 19.07.2014 in Stahringen…

Am Samstag Morgen um kurz nach sieben Uhr machten Beau und ich uns auf den Weg in Richtung Bodensee, genauer gesagt nach Stahringen zum Hundeplatz. Dort fand der von Christine Mayer veranstaltete DRC Wesenstest statt, an dem wir an diesem Tag zusammen mit sieben weiteren Hundegespannen teilnahmen. Nach der Dokumentenabgabe gab es durch die Richterin Dr. Helena Niehof-Oellers eine Begrüßung, so wie eine Begehung des Platzes, bei der sie die einzelnen Stationen des optischen und akustischen Reizparkes erläuterte.

Danach ging es dann auch schon los. Beau und ich waren Gespann Nummer 1 und somit als erstes an der Reihe. Nach einem kurzen „Einführungsinterview“ (wie der Alltag des Hundes aussieht, Fragen zu bisherigen Erfahrungen, so wie auch Chip- und Zahnkontrolle) ging es auf den Platz und es hieß ableinen. Zuerst ein kurzer freier Spaziergang mit Richtungswechseln, dann ein Spiel zwischen Beau und mir, ein Test wie Beau einen geworfenen Ball bringt, bzw. darauf reagiert, ebenso wie das Spielen mit einem Tuch und das Verhalten in der Seitenlage wurden geprüft. Auch die anderen Wesenstestteilnehmer wurden im Test integriert und simulierten zum einen eine belebte Fußgängerzone durch die Beau und ich spazierten, bildeten einen engen Menschenkreis um uns, in dem ich Beau dann kurzzeitig alleine zurück lies und sowohl eine Frau, als auch ein Mann forderten ihn zu einem Spiel auf. Nach Überprüfung der Schussfestigkeit ging es durch den akustischen und optischen Reizparcour, bei dem wir unter anderem z.B. auf große Holzkatzenskulpturen trafen, durch Metallgong Geräusche, laute Rasseltöne, so wie auch eine Stadiontröte überrascht wurden und durch flatternde, aufgehängte Bettlaken hindurch spazierten. Am Schluss des Parcours trafen wir auf eine Person mit Sonnenbrille und Tirolerhut, die mit ihrem Kind (Puppe) auf einem Schlitten unseren Weg schnitt.

Nach Durchlaufen dieser Stationen waren wir am Ende des Wesenstests angelangt und ich konnte Beau wieder ins Auto bringen. Während Frau Dr. Niehof-Oellers ihre Gesamteindrücke und die Ergebnisse zusammenfasste nutze ich, so wie die anderen Teilnehmer rege das tolle Verpflegungsangebot, welches durch freiwillige Helfer zur Verfügung gestellt wurde. Dies reichte von Kuchen, über Obst- und Gemüse, bis hin zu belegten Brötchen und Getränken aller Art. Nach Verlesung der Beurteilung kam das nächste Gespann an die Reihe und so schritt der Testtag weiter voran. Die Temperaturen stiegen von Stunde zu Stunde auch weiter an, so dass das Thermometer um die Mittagszeit 35 Grad verkündete. Die Hunde und ihre Führer meisterten dennoch den Test wunderbar und gegen 16 Uhr konnten alle Gespanne erschöpft, aber glücklich Ihre Beurteilungen und Dokumente entgegen nehmen. Noch ein kurzes Gruppenbild und die Reise ging wieder nach Hause. Ein ganz herzliches Dankeschön an dieser Stelle an Dr. Niehof-Oellers, die den ganzen Tag trotz unerbärmlicher Hitze jedes Gespann mit enormem Einsatz und Geduld anschaute und beurteilte, außerdem auch einen Dank an Christine Mayer für die ganze Organisation, sowie auch allen Helfern und dem Hundeverein Stahringen für den unermüdlichen Einsatz, dass wir uns alle (auch die Hunde) wohl fühlten. Es war ein wirklich schöner Tag den wir gerne in Erinnerung behalten!

Beau erhielt folgende Beurteilung:

Der zwei Jahre alte Rüde reagiert unterschiedlich intensiv auf seine Umwelt. Sein Temperament und seine Lust an der Bewegung werden im Spiel mit dem Führer deutlich. Zu diesem hat er eine gut, vertrauensvolle Beziehung, kümmert sich aber weniger um ihn. (Anmerkung von mir – bei dem Spaziergang mit den Richtungswechseln ist mir Beau, so lange er mich noch sehen konnte nicht postwendend direkt hintergerannt, was aber auch noch nie so wirklich seine Art war, da war er immer schon recht eigenständig)

Er zeigt ein sehr ausgeprägtes Beuteverhalten und trägt die Beute freudig zum Führer. In dem Tuch verbeißt er sich. Den Boden und die Sträucher untersucht er teilweise intensiv mit der Nase und markiert diese. In der Seitenlage ordnet er sich dem Führer gut unter, ebenfalls dem Richter.

Er ist sehr sicher im Umgang mit fremden Menschen, interessiert sich für diese und lässt sich gerne anfassen.

Er ist schussfest und sehr sicher und unerschrocken bei akustischen und optischen Reizen.

Ein sehr sicherer und und unerschrockener Rüde in allen Teilen.

Bestanden: ja

Soweit der Bericht zum Wesenstest. Beau und ich haben nun erst einmal Trainings- und Prüfungspause, da ich am 04.08. wieder mein Bein operieren lassen muss und somit wohl den ganzen August über dann wieder mit Krücken laufen muss. Wir werden sehen wie es sich entwickelt. Natürlich werde ich hier wieder berichten sobald etwas Neues geschieht.

Grüße

– Michaela Estler

Dummy A Prüfung am 12.07. in Krauchenwies…

Beau und ich haben die Dummy A nicht bestanden 

Nun ja, ich muss sagen, dass ich mich auch etwas ärgere. Ich hatte gesagt, dass ich mir bei Beau Hauptsache Sorgen mache wegen seines Jammerns und nicht wegen den Aufgaben selbst. Nun ja wir sind heute Morgen also die 12 km nach Krauchenwies gefahren, hatten ja quasi Heimspiel. Gesamt waren wir 11 Starter. Beau und ich hatten Startnummer 5.

Aufgabe 1: Suche. Laut neuer Prüfungsordnung ist es ja nur noch eine kleine Suche in 20×20 Metern. Die Starterin direkt vor uns fiel leider direkt durch, da ihr Hund das dritte zu bringende Dummy (5 waren ausgelegt, 3 galt es zu bringen) tauschte. Beau und ich liefen hin, die Richterin erklärte kurz (Beau wohlgemerkt ruhig) und ich schickte ihn. Er fand auch ziemlich direkt eines und kam auch wieder zurück. Dann wieder reingeschickt, Beau lief kurz über die Grenze, fand aber schnell selbst zurück, pickte Dummy 2 und brachte es mir. Dummy 3 war auch schnell gefunden und gebracht und wir konnten so sehr gut die Suche beenden und erst einmal durchatmen.

Aufgabe 2: Appell. Vor der Aufgabe hatte ich richtig schiss, weil Beau da gerne mal seine Frust, dass er das Dummy nicht direkt holen darf sondern erst einmal nochmal weiter Fuß laufen muss, gerne mal laut Kund tut  Und los gings, ableinen und schönes Fuss. Der Schütze mit dem Dummy stand parat und nun hieß es sauber und RUHIG gerade aus Fuß laufen. Beau tat dies wirklich super!! Kein mm zu weit vorne, nix! Dann erfolgte der erste Schuss, ich blieb stehen, Beau setzt sich direkt hin und wir folgten dem Flug des Dummys. Nun hieß es aber erst mal weiter gerade aus Fuß laufen und ich sagte Beau „Fuß“ und wir liefen perfekt weiter gerade aus. Kein Piepser von meiner süßen Lakritznase – nix!!!! Der zweite Schuss fiel, ich blieb stehen, Beau setzte sich direkt wieder hin, dann richtete ich ihn aus – schickte ihn und er fand, pickte und brachte das Dummy auch direkt . Angeleint und die Richterin sagte – perfekter Appell, besser geht es überhaupt nicht, volle 20 Punkte!!

Aufgabe 3: Einzelmarkierung Land. Landmarkierungen kann Beau wirklich sehr gut und zuverlässig. Findet er nicht direkt gleich selbst, sucht er sich schön durch. Die Prüfung fand ja in einem öffentlichen Park statt wo auch immer wieder mal Radfahrer etc des Weges kamen. Beau und ich waren dran, wir sind zur Richterin gelaufen und die sagte zu uns: „Ableinen“ Gesagt getan und die Richterin hob ihre Hand, dass der Schütze schießt – nix passierte! Beau schaute mich etwas verwirrt an und ich hoffte inständig, dass er nicht jammert (machte er auch nicht). Wir sahen links von uns einen Mann mit Welpen bzw. sehr jungen Hund, des Weges laufen. Beau nahm den Hund war, blieb aber super sitzen und auch still!! Die Richterin hob erneut die Hand, aber der Schütze schoss wieder nicht, weil der junge Hund samt Herrchen gerade auf seiner Höhe vorbei kam. Beau schaute mich wieder sichtlich irritiert an und dann in Richtung des Hundes. Die Richterin hob zum dritten Mal die Hand, Beau schaute zu mir, der Schütze schoss und das Dummy flog. Beau hatte die Markierung nicht fliegen sehen, weil er merklich schon irritiert war und wohl auch dieses Mal nicht damit rechnete, dass jetzt endlich mal etwas passiert. Wir standen vom Ableinen bis zum Schuss also knapp 2 1/2 Minuten da ohne das was passierte. Ich war innerlich ja schon so glücklich dass er sich jegliches Jammern in der Zeit verkniffen hatte. Ich dachte mir also – ok musste als Blind machen und ihn schicken. Ich ihn also ausgerichtet und geschickt. Ich selbst sah auf Grund von dem enorm hohen Gras aber selbst nicht mehr wo das Dummy lag (die Richterin hatte schon vor dem ersten Hund die Sonderleitung gefragt, ob es denn nicht noch eine niedere, bessere Wiese geben würde). Aufgrund des Regens war auch alles ordentlich nass und der eigentliche Dummygeruch schwer eingeschränkt, Wind war null vorhanden. Beau ging zuerst schön gerade raus und bog dann aber leicht rechts orientiert wo die ganzen alten Fallstellen vom Appell waren mehr oder minder von der Direktspur ab und ging in Richtung des Waldrandes und auch da kurz hinein. Ich habe ihn, wie in den Trainings auch, über einen kurzen „Hier-Pfiff“ wieder in meinen Sichtbereich gepfiffen und bisher suchte er dann auch immer direkt selbständig weiter. Da er aber merklich unsicher war durch das ganze geschehene Vorgeplänkel, kam er zu meiner vollsten Überraschung (und auch zur Überraschung unserer Trainerin, die zum Zuschauen gekommen war) dieses Mal aber direkt uns schnellstens zu mir zurück so nach dem Motto „Danke Mama dass du mich nochmal neu ausrichtest und mir hilfst, ich will nix falsch machen, ich bin echt verwirrt“ und parkte sauber zum erneuten Voran Schicken neben mir ein. Tja und somit war dann aber schon die Aufgabe wegen „Nicht Apportierens“ und der damit verbundenen 0 nicht bestanden  Und Beau wollte es doch einfach nur wirklich super richtig machen und neu aufbauen quasi. Tja und somit war die Dummy Prüfung für uns gelaufen!! Alle anderen Hunde und Teilnehmer hatten mit der Wiese ebenfalls sehr zu kämpfen, jeder musste seinen Hund mehrfach einweisen, pfeifen usw, es gab bestimmt selten über 11 oder 12 Punkte. Tja und Beau kam halt direkt beim ersten Pfiff quasi zurück….. Ich persönlich hätte es begrüßt wenn ich Beau einfach noch mal vor dem letzten Schießen und tatsächlich nun startenden Aufgabenablauf, hätte anleinen dürfen und mit ihm nach der zwei Mal nicht schießen Aktion einfach neu nochmal zur Richterin hätte hinlaufen können und dann eben direkt so wie es sein sollte der Schuss und die Markierung erfolgt wäre. Aber diese 2 1/2 Minuten Vorlauf mit lauter Verwirrungen haben die Konzentrationsphase von uns beiden ziemlich kaputt gemacht und somit auch unsere Dummy A Prüfung für heute 

Aufgabe 4: Wassermarkierung. Bei mir war ehrlich gesagt vor Enttäuschtheit die Luft raus. Beau und ich haben die Aufgabe dennoch gemacht. Er saß toll, sprang nicht ein, auch hier kein Fiepsen, schwamm zügig hin, nahm das Dummy auf, schwamm zu mir zurück, lies es kurz raus, gab es mir dann aber in die Hand und schüttelte sich dann. Er ließ sich aber nicht sofort und unverzüglich wieder anleinen, aber das wäre jetzt überhaupt kein Genickbruch gewesen….

Wir hätten eine wirklich tolle Punktezahl erzielen (wohl um die 70-75 Punkte) und die Prüfung sicher mit „sehr gut“ bestehen können…..

Ich war/bin so stolz auf Beau, dass die Fiepserei heute beim Arbeiten wie weggeblasen war!  Wann wir das ganze noch mal angehen weiß ich momentan ehrlich gesagt noch nicht. Ich bin etwas enttäuscht von dem passierten heute. Beau mache ich wirklich null Vorwurf, er hat heute wirklich Enormes gerade in Sachen Arbeits- und Standruhe geliefert!!!

Jetzt müssen wir erst einmal ein bisschen das Erlebte von heute verdauen…..

Bilder kommen die Tage noch ein paar mehr. Ich hatte freundlicher Weise Begleitung von Alex und seiner Fotokamera, auch wenn es mir lieber gewesen wäre, wenn er eine erfolgreiche Prüfung hätte festhalten können….

Bis dahin liebe Grüße

– Michaela Estler

 

JP/R in Seeshaupt/St. Heinrich am 13.04.2014…

Beau und ich machten uns am letzten Freitag auf den Weg an den Starnberger See. Das JP/R Prüfungswochenende stand vor der Tür. Während wie Samstag noch ein bisschen die Seele baumeln ließen, Beau im Starnberger See tobte und badete, hieß es Sonntag in der früh – jetzt gilt es! Wobei ich nach dem Aufstehen schon ein bisschen deprimiert war. Wieso? Nun ja es regnete in Strömen (es war bis an dem Abend davor noch echt schönes Wetter!) Ich glaube das ist ein Fluch, dass es an meinen Prüfungen erst mal immer regnet. Nun ja, es half alles nix. 

Raus, erst mal ne Runde mit Beau spazieren, schon mal völlig durchnässt danach, erst mal die Klamotten gewechselt und dann ging es auch schon zur Dokumentenabgabe und Besprechung ins Suchenlokal. Gesamt waren wir sechs Starter, wovon es 4 Rüden und 2 Hündinnen waren.

Das Richtergespann setzte sich wie folgt zusammen: Kornelia Wunder (Deutscher Retriever Club) Obfrau;  Eberhardt Luick (Verband für Kleine Münsterländer) und Dr. Adolf Schwab (Deutscher Retriever Club). Wir wurden alle sehr freundlich empfangen und auch die Sympathien unter den Teilnehmern stimmte sofort.

Ich hatte bei der Startnummernvergabe Glück und habe die Nummer zwei gezogen (was ich mir erhofft hatte), so mussten wir nie erst alle Starter abwarten oder sonstiges, sondern konnten bei jeder Aufgabe zeitnah dann starten.

Hier eine kurze Bschreibung:

Aufgabe I – Frei /Verloren Suche – finden aller vier Wild Stücke und sauber in die Hand ausgeben – mit kleinen Startschwierigkeiten (Beau hat beim Rücklauf mit dem ersten Stück ein kleines Erdloch nicht sehen können, ist da hineingetreten und erst mal samt Ente sauber aufs Maul geflogen, war dann kurz irritiert, ich hatte einen halben Herzstillstand und gehofft, dass er sich am Bein nichts vertreten hat, ging dann aber Gott sei dank wieder) – ganz zufriedenstellend für den Start in die Prüfung – CHECK – wir erhielten das Prädikat „sehr gut“

Aufgabe II – Landmarkierung von Federwild mit Schuss – ein kurzer Fieper so lange der Richter die Aufgabe erklärte (naja, das ist derzeit einfach noch Beaus Hauptbaustelle, dass er es nicht erwarten kann, bis der Richter die Aufgabe fertig erklärt hat), kein Einspringen, zielsicheres, direktes und schnelles Hinrennen, Aufnehmen, Zurückkommen und in die Handausgeben – CHECK – wir erhielten das Prädikat „sehr gut“

Hier ist unsere Landmarkierung in einem Video zu sehen

 

Aufgabe III – Markierung von Federwild mit Schuss am Wasser – nach dem üblichen kurzen Fiepsen, bis der Richter erklärt hatte, kein Einspringen, direktes und zügiges Hinschwimmen, direktes aufnehmen und zurück schwimmen, dann entschied er schwimmen kürzester Weg, 2m neben Frauchen aus dem Wasser ausgestiegen, aber zuerst sauber die Ente ausgegeben in die Hand, dann schütteln – CHECK – wir erhielten das Prädikat „sehr gut“

Dann wurde die Schussfestigkeit getestet – kein Wimpernzucken, gezieltes suchen nach dem Schuss mit sehr guter Abrufbarkeit – CHECK

Dann war erst mal kurz 30 Minuten Mittagspause und wir haben ein bisschen entspannt. Der Regen hatte inzwischen Gott sei Dank aufgehört.

Danach wurden Zähne, Chip und Hoden kontrolliert – CHECK

Aufgabe IV – Schleppe mit Haarwild – direktes, zügiges und sehr geordnetes Vorangehen und suchen, schöne Winkelnahme, gezieltes weitersuchen, kurzes überlaufen des zweiten Winkels, sofortiges zurückfinden, direkte Spurverfolgung über Hindernisswall hinweg, Wild finden, kurz zu Frauchen schauen ob Aufnahme gewünscht, Pick Up, über den Hinderniss Wall direkt zurück und schöne Ausgabe in die Hand – CHECK – wir erhielten das Prädikat „sehr gut“

Dann war die JP/R selbst auch schon vorüber und wir sind zurück ins Suchenlokal. Dort wurden dann die Richter Beurteilungsbögen ausgefüllt und Urkunden geschrieben, wir haben so lange noch was gegessen und dann wurden die Endpunkte verkündet. Die Fächer, die über alle Aufgaben hinweg beobachtet und bewertet wurden, haben wir dann auch noch von den Prädikaten her erfahren:

Nasengebrauch – Prädikat „sehr gut“
Bringen von Nutzwild – Prädikat „sehr gut“
Führigkeit – Prädikat „sehr gut“
Arbeitsfreude – Prädikat „sehr gut“
Stand- und Arbeitsruhe – Prädikat „gut“ (<– naja da er bei jeder Ansage des Richters erst mal kurz gefiept hatte, hatte ich da schon mit einer „schlechteren“ Bewertung gerechnet.)

Gesamt haben wir mit 252 Punkten und dem Prädikat „sehr gut“ die JP/R bestanden. Ich habe mich sehr gefreut und bin froh, dass ich mit Beau das Kapitel „JP/R“ nach all dem Stress mit Startplatz etc. so gut noch zu Ende bringen konnte! Ich hatte den Glauben daran wirklich schon fast verloren!

Zum Schluss noch ein Gruppenfoto  mit den anderen Teilnehmern gemacht und dann haben Beau und ich unseren Nach Hause Weg angetreten.

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal recht herzlich bei allen Teilnehmern, Helfern und dem Richterteam für diese tolle Prüfung, den schönen Tag, die tolle Organisation und die vielen neuen und netten Bekanntschaften bedanken! Beau und ich haben uns sehr wohl gefühlt und würden uns freuen, wenn wir künftig dem ein oder anderen irgendwann und irgendwo noch einmal begegnen würden!

Liebe Grüße

– Michaela Estler

Fazit BHP am 29.06.2013 in Kirchzarten…

Eines vorne weg gesagt – wir haben nicht bestanden. Ich hätte gerne von Beau’s erstem Prüfungsergebnis positives berichtet, aber alles was gestern zusammen kam, führte dazu, dass ein Bestehen für uns Nahezu fast unmöglich war. Aber erst einmal der Reihe nach:

Die ganze Woche über zeichnete sich schon ab, dass der BHP Tag wohl sehr sehr regenreich werden würde.  Nicht sehr gut, da erfahrungsgemäß einfach bei aufgeweichtem Boden nur so Düfte, die erschnuppert werden wollen in der Luft liegen. Es gab sogar vom Deutschen Wetterdienst eine Unwetterwarnung wegen schwerem Dauerregen. Und der Wetterdienst sollte auch Recht behalten. Den ganzen Tag schüttete es wie aus Eimern und der Platz war entsprechend weich und voll von super spannenden Gerüchen. Vor Beau waren bereits vier Rüden auf dem Platz, wovon welche auch schon markiert hatten als diese ausgebrochen waren und zwei davon auch nicht bestanden hatten.

Beau’s Nase ging beim Einlaufen schon sehr gezielt den Spuren der Vorgängern nach. Ich konnte seine Konzentration trotzdem einigermassen auf mich lenken und die Freifolge an der Leine auch einigermassen akzeptabel zu Ende bringen. Allerdings zeigte sich schon beim Stehenbleiben und dem selbständigen Absetzen von Beau (was er sonst immer sehr perfekt konnte) dass die Geruchsspuren um ihn herum super spannend waren und er reagierte nur sehr verzögert. Beim Lauf durch die Gruppe war Beau bei mir, allerdings setzte sich Beau beim Stehenbleiben und begrüssen heute auch nicht direkt hin (hatte sonst auch nie in keinster Weise Probleme gemacht) sondern zog es erst einmal vor bei dem gegenüber an der nassen Jackentasche, die die Düfte der wohl dort gebunkerten Leckerlies stark nach außen leitete, zu schnüffeln.

Auch diese Übung haben wir zu Ende gebracht und konnten dann in die Freifolge ohne Leine starten. Diese machte Beau wirklich gut und zufriedenstellend. Als es dann erneut in die Gruppe ging, lief er zunächst auch noch gut (beim Begrüssungsszenario allerdings dasselbe Thema wie mit Leine) und dann kurz bevor wir die Gruppe wieder verlassen haben, hat er, von der in der Nähe der Gruppe bestehenden Markierung des Vorgängerrüdens Wind bekommen und ist ausgebrochen und dort hin gerannt. Erst einmal drüber gepinkelt und direkt zu der nächsten Markierung weiter gerannt um dort dasselbe zu tun. Abrufen war mir nicht möglich. Erst nach knapp 30 Sekunden konnte ich ihn wieder auf mich konzentrieren, allerdings war das der Richterin zu spät und sie hat abgebrochen und unsere BHP war als nicht bestanden beendet.

 

Ich war sehr traurig und auch ein Stück weit frustriert. Beau konnte alles wirklich sehr sehr gut und ausgerechnet an diesem Tag, an dem es darum ging diese Leistung richterlich bewerten zu lassen, machen uns die äußeren Umwelteinflüssen einen Strich durch die Rechnung. Gesamt haben vier der sechs startenden Rüden nicht bestanden, ebenso noch eine der sechs startenden Hündinnen. Nur eine Labrador Hündin konnte die Prüfung erfolgreich abschließen. Alle anderen startenden Labbis leider nicht. Für die war wohl der super weiche Prüfungsplatz samt den unglaublich starken Gerüchen, so wie der aus Eimern runterkommende Regen einfach zu viel der Ablenkung. Die ebenfalls noch zusätzlich vorhandenen Rüdenmarkierungen auf dem Platz haben bei Beau einfach dann noch den Ausschlag gegeben.

In Summe zu viel bisher nicht vorgekommene Ablenkungen auf einen Schlag für Beau. Damit kann er einfach mit seinen 11 1/2 Monaten noch nicht umgehen. Wobei ich für mich sagen muss, dass die anderen Hunde, die nicht bestanden haben, deutlich älter waren als er und somit hat es meiner Meinung nach nicht direkt etwas damit zu tun, dass Beau noch so jung ist. In der Generalprobe damals haben wir sehr viel Anerkennung für unsere nahezu perfekte Leistung erhalten, was mich darin bestätigt, dass wir ein sehr gut funktionierendes Team sind.

Wie es nun weiter geht? Wir werden auf alle Fälle noch einen weiteren BHP Versuch dieses Jahr starten. Wann steht allerdings noch nicht genau fest.

Kommt Zeit kommt Rat und sicherlich ein gutes BHP Ergebnis!

Schönen Sonntag!

– Michaela Estler